Inflation im Saarland schwächt sich leicht ab
Vor allem wegen hoher Kosten für Strom, Heizöl und Lebensmittel bleibt die Inflationsrate im Saarland weiter auf hohem Niveau. Allerdings hat sich die Teuerung im Dezember leicht abgeschwächt.
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes haben sich die Verbraucherpreise im Dezember vergangenen Jahres gegenüber 2021 um sieben Prozent erhöht. Gegenüber November, wo die Inflationsrate bei 8,2 Prozent gelegen hatte, ist das ein leichter Rückgang. Außerdem lag die Inflation im Dezember damit unter dem Jahresdurchschnitt von 7,1 Prozent.
Preistreiber Energie und Lebensmittel
Der Verbraucherpreisindex ging ebenfalls zurück, gegenüber November um 0,6 Prozent. Er liegt aktuell bei 118,2 Prozent.
Getrieben wird die Inflation nach wie vor von den hohen Energie- und Nahrungsmittelpreisen. Haushaltsenergie war im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat 14,6 Prozent teurer. Die Preise für Heizöl legten um 44,9 Prozent zu. Allerdings wurde Gas nach Angaben des Landesamtes 25 Prozent günstiger.
Diesel war 16,4 Prozent teurer, Benzin nur drei Prozent. Holzpellets und Brennholz verteuerten sich um 68,6 Prozent. Die „Dezember-Einmalzahlung“ dämpfte den Anstieg.
Nahrungsmittel legten im Dezember 2022 gegenüber 2021 um 18,4 Prozent zu. Betroffen waren vor allem Speisefette und -öle (+ 40,8 Prozent), darunter allein Butter mit +42,7 Prozent. Auch andere Molkereiprodukte und Eier (+36,4 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (+19 Prozent) waren deutlich teurer.
Obst günstiger
Fleisch und Wurst kosteten 17,5 Prozent mehr. Am günstigsten kamen noch Obst und Gemüse weg. Die Preise für Gemüse stiegen „nur“ um 13,2 Prozent. Obst war sogar 3,3 Prozent günstiger als im Dezember 2021.
Für Speisen und Getränke im Restaurant musste 11,8 Prozent mehr ausgegeben werden. Bekleidung und Schuhe verteuerten sich um 4,5 Prozent. Netto-Kaltmieten, die etwa ein Fünftel der durchschnittlichen Verbrauchsausgaben privater Haushalte ausmachen, stiegen um zwei Prozent.
Verbraucherpreisindex und Inflationsrate
Der Verbraucherpreisindex misst monatlich die durchschnittliche Preisentwicklung für einen unveränderten Warenkorb. Dieser Korb enthält nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft oder genutzt werden. Dazu gehören unter anderem Nahrungsmittel, Getränke, aber auch Wohnungsmieten, Textilien oder Urlaubsreisen. Ausgangspunkt ist das Jahr 2015 mit 100 Prozent. Für ein Produkt, das damals 100 Euro gekostet hat, müssen also heute im Durchschnitt 118,20 Euro bezahlt werden. Die Steigerung des Verbraucherpreisindexes wird als Inflationsrate bezeichnet.
Über dieses Thema berichten die SR-Hörfunknachrichten am 03.01.2023.