Interesse an Lehrerausbildung im Saarland sinkt
Immer weniger Studierende wollen im Saarland eine Ausbildung für das Lehramt absolvieren. Fast ein Viertel der Ausbildungsplätze sind unbesetzt. Die GEW fordert eine attraktivere Ausbildung.
Neu ist die Debatte um den Lehrermangel bekanntermaßen nicht, doch die Lage scheint sich weiter zuzuspitzen: Im Saarland wollen sich immer weniger Studierende für das Lehramt ausbilden lassen. Das hat das Bildungsministerium dem SR bestätigt. Von 525 Ausbildungsplätzen seien 123 unbesetzt. Die Plätze sind also nur zu gut 76 Prozent belegt.
Bewerber nehmen Zusagen nicht an
Am höchsten ist die Auslastung demnach beim Lehramt für die Sekundarstufe I und II an Gymnasien und Gemeinschaftsstchulen mit 89 Prozent. Am niedrigsten ist sie im Lehramt für berufliche Schulen. Dort sind nur 51 Prozent der Plätze besetzt.
Nach Ministeriumsangaben nehmen häufig Bewerber eine Zusage nicht an. Meist gingen sie in andere Bundesländer. Bisher sei es aber gelungen, alle Planstellen im Schuldienst zu besetzen.
GEW fordert attraktivere Ausbildung
Dass sich immer weniger Hochschulabsolventen als Lehrer ausbilden lassen wollen, sieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) als „dramatische“ Entwicklung. Der Saar-Vorsitzende der GEW, Max Hewer, sagte dem SR, im ersten Semester für die Sekundarstufe I sei nur knapp die Hälfte der Plätze besetzt.
In den Sekundarstufen I und II gab es vor wenigen Jahren noch bis zu 360 Bewerbungen. Die 50 Plätze könnten gerade so besetzt werden.
Die Ausbildung müsse attraktiver werden, so Hewer. Dazu gehöre zum Beispiel, dass sie besser bezahlt und praxisnäher gestaltet werde. Im Herbst hatte die GEW bereits einen Aktionsplan gegen Lehrermangel gefordert. Programme wie den Quereinstieg für Informatiker begrüßt die Gewerkschaft.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 25.12.2022 berichtet.