Mehr Menschen mit Behinderungen sind berufstätig
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der beschäftigten Schwerbehinderten im Saarland deutlich gestiegen. So arbeiten inzwischen rund 1100 Schwerbehinderte mehr in saarländischen Unternehmen als noch vor zehn Jahren. Hauptsächlich Frauen profitieren.
Bundesweit machen Arbeitsagenturen derzeit mit einer Aktionswoche auf die Belange von Menschen mit Behinderungen aufmerksam. Das Ziel: Unternehmen zu deren Beschäftigung zu motivieren.
Mehr behinderte Beschäftigte
Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilt, ist im Saarland in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der beschäftigten Schwerbehinderten und Menschen, die ihnen gleichgestellt sind, angestiegen. Das geht aus einer Statistik hervor, in der Unternehmen ab einer Größe von mindestens 20 Arbeitsplätzen erfasst werden.
Demnach arbeiteten im Jahr 2010 insgesamt 10.900 schwerbehinderte Menschen im Saarland. Im Jahr 2020 waren es 12.000. Allerdings profitierten ausschließlich Frauen davon: Ihre Zahl stieg von 3800 auf 5200 Beschäftigte. Bei den Männern gab es einen leichten Rückgang.
Der Anstieg schwerbehinderter Beschäftigter geht überwiegend auf die Altergruppe der 55- bis 65-Jährigen zurück. Die Zahl der Beschäftigten in dieser Altersgruppe hat gegenüber 2010 um 46,8 Prozent zugenommen.
Vorurteile abbauen
Die meisten Schwerbehinderten arbeiten im Verarbeitenden Gewerbe, der Öffentlichen Verwaltung und dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Doch noch längst nicht alle Betriebe hätten erkannt, welche Chancen sich aus der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen ergeben, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. Zum Teil hielten sich Unsicherheiten und Vorurteile hartnäckig.
Die Arbeitsagenturen haben für Menschen mit Behinderung ein besonderes Beratungsangebot. Die Berater helfen bei Fragen zur Arbeitssuche und informieren über finanzielle Fördermöglichkeiten.
Über dieses Thema hat auch die SR-Nachrichtensendung "aktuell - 16.00 Uhr" am 28.11.2022 berichtet.