Armin König (Foto: Pressefoto)

König will schnelle Notbremse für Kreis Neunkirchen

  15.04.2021 | 13:19 Uhr

Der Illinger Bürgermeister Armin König hat einen schnellen Lockdown für den Kreis Neunkirchen gefordert. Die Notbremse müsse jetzt gezogen werden, um die Infektionszahlen drastisch zu senken. Dafür müsse das Saarlandmodell ausgesetzt werden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im saarländischen Landkreis Neunkirchen in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Aktuell liegt sie nach Angaben des Landkreises bei 188. Der Illinger Bürgermeister Armin König (CDU) sagte deshalb, es seien jetzt Maßnahmen nötig, um die dritte Welle zu brechen: "Um zu zeigen, dass wir keine Bundesnotbremse brauchen, sollten wir selbst im Sinne der Gefahrenabwehr sofort reagieren und diese Notbremse als Land und Kreis ziehen."

Dazu zähle unter anderem die Schließung der Geschäfte und mehr Tests beziehungsweise Kontrolle in den Unternehmen. Auch der Abbruch des Schuljahres sollte in Betracht gezogen werden, so König. Außerdem dürfe es keine Privilegien mehr für Discounter und Supermärkte geben. Auch dort seien Ansammlungen zu vermeiden. Zusätzlich müsse mehr geimpft werden.

"Öffnungsperspektiven richtig"

Dafür benötige der Kreis auch einen schlagkräftigen Krisenstab, der schnell auf alle notwendigen Informationen zugreifen könne. Die Kommunikation an die Bevölkerung müsse entsprechend angepasst werden: "Die Kommunikation muss klar aussagen: Bleibt zu Hause. Schützt euch und steckt keinen an", sagte König.

Strategische und planbare Öffnungsperspektiven halte er ab Mitte oder Ende Mai aber nach wie vor für richtig. "Wir brauchen mehr Zeit bis zur Öffnung. Auch das Saarlandmodell muss meines Erachtens vorübergehend ausgesetzt werden. Das Prinzip Hoffnung funktioniert momentan nicht.“

Landrat Meng kritisiert König

Der Landrat des Landkreises Neunkirchen, Sören Meng, wirft König Populismus und unsolidarisches Verhalten vor. Es gebe einen wöchentlichen Austausch zwischen dem Landrat und den Bürgermeistern und Oberbürgermeistern, in dem unter anderem Arbeitsabläufe oder Verbesserungen bei der Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und dem Landkreis besprochen würden.

Der Illinger Bürgermeister kommuniziere hingegen in der Regel über die Medien und Facebook und werfe der Kreisverwaltung Untätigkeit vor. Das könne er nicht mehr tolerieren, so Meng. "Für Populismus und Selbstdarstellung ist die Krise zu ernst." Der Landrat steht nach eigenen Angaben mit dem Ministerpräsidenten in Kontakt, um mögliche Schritte zur Eindämmung des Infektionsgeschehens zu prüfen.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 15.04.2021 berichtet.

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