Ein Telefonhörer liegt auf dem Tisch (Foto: dpa/Rolf Vennenbernd)

Hohe Nachfrage bei Hotline für mögliche Missbrauchsopfer

mit Informationen von Jana Hiege   27.04.2023 | 16:51 Uhr

Bei der neuen Hotline des Landes für Opfer sexualisierter Gewalt rufen mehr Menschen an als erwartet. Das Saarland hatte die Anlaufstelle als Reaktion auf die mutmaßlichen Missbrauchstaten des inzwischen verstorbenen Friedrichsthaler Priesters Edmund Dillinger eingerichtet.

Die Zahl der Mitarbeiter bei der neuen Anlaufstelle des Landes für mögliche Missbrauchsopfer soll von einem auf drei Personen erhöht werden. Das kündigte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags an. Die Ministerin sprach von einer sehr hohen Nachfrage.

Zwölf Hinweise alleine am Mittwoch

Bei der neuen Hotline der Ombudsstelle des Landes seien bereits viele Hinweise eingegangen. Alleine am Mittwoch habe es zwölf Hinweise gegeben. Unter anderem gab es Hinweise zum aktuellen Fall um den verstorbenen Friedrichsthaler Pfarrer Dillinger, dem Missbrauch in mehreren Fällen vorgeworfen wird. Dillinger war auch 20 Jahre lang als Religionslehrer in einer Saarlouiser Schule eingesetzt.

Video [aktueller bericht, 27.04.2023, Länge: 3:00 Min.]
Generalvikar berichtet dem Landtag über Missbrauchsskandal Dillinger

Die Ombudsstelle wird seit letztem Dienstag betrieben. Sie soll Anlaufstelle für Opfer und Zeugen sexualisierter Gewalt sein, aber auch als permanente Anlaufstelle für Schulen fungieren. Die Ombudsstelle ist erreichbar unter Telefon 0681 - 501 7304 und per E-Mail an ombudsstelle@bildung.saarland.de.

Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 27.04.2023.


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