Hans wendet sich aus Corona-Sorge an Seehofer
Ministerpräsident Tobias Hans hat wegen der Einstufung der Nachbarregion Grand Est als Corona-Risikogebiet durch das Robert-Koch-Institut einen Brief an Bundesinnenminister Seehofer geschrieben. Darin bittet Hans den Innenminister, auf seine französischen Kollegen einzuwirken, alles zu tun, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu bekämpfen.
Der Ministerpräsident verweist auf die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, wonach in Grand Est aus Kapazitätsgründen eine Quarantäne von engen Kontakpersonen nicht mehr möglich sei. Außerdem könnten nicht mehr alle Verdachtsfälle getestet werden. Das sei für das Saarland mit etwas 18.000 Berufspendlern mit Wohnort Frankreich von besonderer Bedeutung.
Gesundheitsbehörde Grand Est kritisiert Einstufung
Ob die Bitte des Ministerpräsidenten Folgen bei den französischen Nachbarn hat, ist allerdings fraglich. In Metz erklärte der Direktor der regionalen Gesundheitsagentur, Christophe Lannelongue, die deutschen Maßnahmen erschienen ihm nicht ganz im Einklang mit der Realität.
Tatsächlich ist die Ausbreitung des Corona-Virus in Grand Est laut der Zeitung "Républicain Lorrain" sehr unterschiedlich. Während der Westen der Großregion kaum betroffen ist, gibt es in den östlichen Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin mit Abstand die meisten Infektionen. Insgesamt sind es derzeit 461.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 11.03.2020 berichtet.