Containerdorf Ensdorf (Foto: SR)

Container bei Ensdorf sollen ab Ende April Geflüchtete beherbergen

mit Informationen von Sabine Wachs   11.04.2023 | 20:41 Uhr

Schon in weniger als zwei Wochen könnten in die Container in Ensdorf Geflüchtete einziehen. Ob sie auch wirklich schon ab Ende April genutzt werden, ist laut Innenministerium aber noch nicht sicher.

Bereits Ende März waren die Bauarbeiten an dem Containerdorf in Ensdorf beendet und die Wohnbereiche komplett eingerichtet. Wie das Innenministerium mitteilte, standen damals nur noch Reinigungsarbeiten an. Also war es schon vor rund zwei Wochen für den Einzug von Geflüchteten bereit.

Container bei Ensdorf ab April einzugsbereit
Audio [SR 3, Sabine Wachs, 12.04.2023, Länge: 01:04 Min.]
Container bei Ensdorf ab April einzugsbereit

Containerdorf soll Kommunen entlasten

Nun steht auch ein möglicher Einzugstermin fest: In der Woche vom 24. April könnten die ersten Geflüchteten dort untergebracht werden. Das teilte das Innenministerium dem SR auf Anfrage mit. Die Saarbrücker Zeitung hatte zuerst darüber berichtet.

In Ensdorf sollen vor allem Geflüchtete mit einer guten Bleibeperspektive, also Chancen auf einen Asylstatus, übergangsweise in den Containern untergebracht werden. Die meisten werden wohl aus Syrien kommen.

Lebach derzeit nicht ausgelastet

Menschen aus der Ukraine werden demnach vorerst nicht in Ensdorf einziehen, da sie rechtlich gesehen keine Asylbewerber sind. Sie bleiben in der Regel nur kurz in der Landesaufnahmestelle und bekommen anschließend Wohnraum in den Kommunen.

Ob aber tatsächlich Ende April die neue Unterkunft in Ensdorf genutzt wird, ist noch nicht klar - denn die Container dort wurden eingerichtet, um die Landesaufnahmestelle in Lebach zu entlasten. Die ist aktuell zwar gut ausgelastet, Platz für weitere Geflüchtete gäbe es aber noch.

Halbe Belegung - dafür längere Unterbringung

Sollten direkt Geflüchtete in Ensdorf einziehen, ist derzeit seitens des Ministeriums geplant, dort zunächst rund 150 Personen unterzubringen. So hätten die Bewohner mehr Platz. Theoretisch könnten in der Unterkunft bis zu maximal 300 Menschen aufgenommen werden.

Im Gegenzug zu der Unterbelegung sollen Geflüchtete dort und in der Landesaufnahmestelle in Lebach aber länger als geplant untergebracht werden, bevor sie auf die Kommunen verteilt werden. Das solle den Kommunen mehr Vorlaufzeit für Beschaffung und Herrichtung von Wohnraum geben.

Kritische Stimmen zu der neuen Unterkunft

Rund um die Container hatte es in der Vergangenheit immer wieder Kritik und Diskussionen gegeben. Bemängelt wurden unter anderem die engen Platzverhältnisse und die Vergabepraxis.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 11.04.2023 berichtet.


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