Gasverbrauch im Saarland wieder gesunken
Nach einem leichten Plus im Januar ist der Gasverbrauch im Saarland im Februar wieder gesunken und lag weiterhin unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Die Gasspeicher sind weiterhin gut gefüllt – zuletzt konnte sogar wieder eingespeichert werden. Komplette Entwarnung gibt die Bundesnetzagentur aber dennoch nicht.
Im Saarland sind im Februar rund 1197 Gigawattstunden Gas verbraucht worden. Das teilte der Netzbetreiber Creos dem SR mit. Der Gasverbrauch lag damit 12,2 Prozent niedriger als im Januar und 11,3 Prozent unter dem Schnitt der Vorjahre.
Auch wenn in den kommenden Tagen und Wochen durchaus noch kühle Tage und vor allem Nächte anstehen – insbesondere zu Beginn der neuen Woche könnte es noch einmal einen Temperatursturz geben –, rechnet die Bundesnetzagentur in diesem Winter nicht mehr mit Problemen bei der Gasversorgung.
Gasspeicher zu knapp zwei Drittel gefüllt
"Die Gasspeicher sind zu 64 Prozent gefüllt", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der "Rheinischen Post". Die Versorgung sei dank der Speicher gesichert.
Zuletzt konnte sogar wieder Gas eingespeichert werden. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr um diese Zeit waren die Speicher nur noch zu 25 Prozent gefüllt.
Wie kalt wird der kommende Winter?
Keine Entwarnung gibt Müller aber für den kommenden Winter. Das größte Risiko sei das Wetter. "Wir können uns nicht darauf verlassen, dass der nächste Winter wieder so mild wird", sagte Müller und verweist auf die Erfahrung aus zurückliegenden Monaten.
"Bei Kälte hören viele Haushalte sofort auf zu sparen. Im warmen Oktober haben sie mehr als 20 Prozent Gas eingespart, im kalten Dezember nur noch sieben Prozent."
Hinzu kämen weitere Risikofaktoren: Können die neuen LNG-Terminals wie geplant arbeiten? Was ist mit russischem Gas, dass noch in Länder wie Österreich und Ungarn geliefert wird? Auch die wirtschaftliche Situation in China könne eine Rolle spielen. Mit einem Anspringen der Konjunktur nach der Corona-Krise werde die Gasnachfrage auch von dort deutlich steigen.
EU will Gas-Notfallplan verlängern
Der Netzagentur-Chef fordert daher weiterhin Einsparungen beim Gasverbrauch. "Wenn wir am 1. Mai noch deutlich über 50 Prozent in den deutschen Gasspeichern haben, wäre ich froh. Je mehr Gas in den Speichern liegt, desto besser wird es uns gelingen, sie über den Sommer zu füllen, obwohl wir kein russisches Pipelinegas mehr bekommen."
Unterdessen plant auch die EU-Kommission, den Gas-Notfallplan zu verlängern. Er sollte eigentlich im März auslaufen. Die Behörde schlägt nun vor, die Gasnachfrage weiterhin bis März 2024 um 15 Prozent zu reduzieren.
Müller: Zeit der billigen Energie aus Russland ist vorbei
Auch wenn sich die Preisentwicklung beim Gas zuletzt stabilisiert hat, wirklich günstig wird es aus Sicht von Bundesnetzagentur-Chef Müller wohl nicht mehr. "Die Großhandelspreise für Gas, die im Spätsommer auf über 300 Euro pro Megawatt gestiegen waren, sind auf um die 50 Euro gefallen", so Müller.
Das sei aber immer noch weit mehr als im Jahr 2021. "Wir müssen uns an höhere Preise gewöhnen, die Zeit der billigen Energie aus Russland ist endgültig vorbei."