Gasflammen auf einem Herd im Dunkeln (Foto: picture alliance/dpa | Angelika Warmuth)

Kaum Gaseinsparungen im Saarland im Dezember

Thomas Braun   14.01.2023 | 21:43 Uhr

Das Gasverbrauch im Saarland lag im Dezember nahezu auf dem Niveau der Vorjahre. Da insbesondere in der zweiten Monatshälfte die Gasspeicher aber wieder etwas aufgefüllt werden konnten, befürchtet die Bundesnetzagentur diesen Winter keine Mangellage mehr.

Im Saarland sind im Dezember rund 1338 Gigawattstunden Gas verbraucht worden. Das waren nur 0,4 Prozent weniger als im Schnitt der vier Vorjahre. Das teilte der saarländische Gasnetz-Betreiber Creos dem SR mit.

Creos verwies darauf, dass die Verbrauchswerte nicht temperaturbereinigt sind. Dabei dürften gerade die frostigen Temperaturen in der ersten Monatshälfte sich massiv auf den Gasverbrauch ausgewirkt haben. Bundesweit etwa lag der Verbrauch der Privathaushalte in der zweiten Dezemberwoche knapp 28 Prozent über dem Schnitt der Vorjahre – sank zum Jahresende hin aber wieder deutlich ab.

Noch im November und Oktober lag der Gasverbrauch im Saarland knapp ein Viertel oder sogar rund ein Drittel niedriger als im mehrjährigen Schnitt.

Gasengpass in diesem Winter eher unwahrscheinlich

Die Bundesnetzagentur hält einen Gasengpass in diesem Winter für immer unwahrscheinlicher. Mit dazu beigetragen haben auch die ungewöhnlich milden Temperaturen über den Jahreswechsel. Über einen Zeitraum von knapp zwei Wochen konnten die Gasspeicher täglich wieder ein Stückchen gefüllt werden – vor dem Wochenende lag der Füllstand bei etwa 91 Prozent.

Weiteres LNG-Terminal offiziell in Betrieb

Am Samstag hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zudem in Lubmin an der Ostsee ein LNG-Terminal offiziell in Betrieb genommen. Nach Wilhelmshaven ist es das zweite Terminal für Flüssiggas in Deutschland.

Scholz blickte dabei zuversichtlich nach vorne. "Wir kommen durch diesen Winter, jeder merkt es bei sich zu Hause, die Gasversorgung ist nicht beeinträchtigt", sagte der Kanzler. "Eine Wirtschaftskrise ist in Deutschland auch ausgeblieben." Neben milliardenschweren Hilfsprogrammen sei auch die Sicherung der Energieversorgung ein Grund dafür.

Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 14.01.2023.


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