Ford will 1000 Arbeitsplätze bis 2032 in Saarlouis halten
Bis Ende des Jahres 2032 sind 1000 Arbeitsplätze am Ford-Standort in Saarlouis gesichert. Das wurde heute bei einer Betriebsversammlung verkündet. Ursprünglich hatte es lediglich eine Zusage für 500 bis 700 Beschäftigte gegeben.
Dass nun 1000 Beschäftigte über das Jahr 2025 hinaus am Ford-Standort in Saarlouis bleiben können, geht aus einer neuen Betriebsvereinbarung zwischen Ford Deutschland und dem Betriebsrat in Saarlouis hervor. Betriebsratschef Markus Thal präsentierte diese Vereinbarung am Mittwoch bei einer Belegschaftsversammlung in Saarlouis. Am Tag zuvor hatte der Betriebsrat zugestimmt.
Mehr Arbeitsplätze als bislang zugesichert
Ein Ford-Sprecher bestätigte, dass eine größere Zahl an Arbeitsplätzen im Werk Saarlouis als bislang zugesichert über das Jahr 2025 hinaus möglich sei. "Wir werden nun 1000 Arbeitsplätze anbieten können", teilte er mit. Ende des Jahres hatte Ford-Deutschland-Chef Martin Sander in einem Schreiben an die Belegschaft "die Zusage für 500 bis 700 Beschäftigte" in Saarlouis gegeben.
"Für alle eine gute Lösung finden"
Der Betriebsratsvorsitzende Thal sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Für die aktuelle Situation bin ich zufrieden mit dem, was wir haben." Er fügte hinzu: "Aber natürlich müssen wir dafür kämpfen, für alle Beschäftigten eine gute Lösung zu finden. Viele Arbeitsplätze gehen nur mit einem Investor."
Bei der Betriebsversammlung wurde die Belegschaft zudem darüber informiert, dass 650 Jobs noch in diesem Jahr abgebaut werden. Darunter fallen sowohl Mitarbeitende, die ins Ford-Werk nach Köln wechseln, als auch Menschen, die in Altersteilzeit gehen.
Produktion wird verringert
In diesem Jahr wird die Produktion darüberhinaus verringert. Zukünftig werden pro Tag nur noch 600 Autos gebaut. So werde Personal frei gesetzt und die Belastung für die einzelnen Mitarbeiter verringert. Das Zwei-Schicht-Modell bleibe erhalten.
Neue Informationen zu einem möglichen Investor konnte Ford nach Angaben von Thal erneut nicht vorlegen. Sollte bei Ford bis zur nächsten Betriebsversammlung am 22. Juni kein Investor unter Vertrag sein, werde man einen Arbeitskampf vorbereiten.
Barke: "Intensive Verhandlungen mit ernsthaften Interessenten"
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) zeigte sich am Mittwoch überzeugt, "dass wir eine gute Nachfolgelösung finden werden". Nach vielen Gesprächen mit potenziellen Investoren habe sich mittlerweile die Spreu vom Weizen getrennt und man führe "konkrete, intensive Verhandlungen mit ernsthaften Interessenten".
Im Juni 2022 hatte Ford dem Werk Valencia den Zuschlag für die neue Elektroauto-Plattform gegeben und damit das Ende für die Produktion des Modell Focus 2025 in Saarlouis besiegelt. Seitdem blicken 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer ungewissen Zukunft entgegen. Die neue Beschäftigungssicherung ändert Thal zufolge nichts an dem geplanten Ende für das Modell Focus, sondern betreffe "alle Tätigkeiten außerhalb der Focus-Produktion".