Kreuze als Protest gegen Ford-Entscheidung
Mit einer Protestaktion haben Ford-Beschäftigte am Mittwoch auf die Entscheidung des Konzerns reagiert, in Saarlouis keine E-Autos bauen zu wollen. Dabei stellten die Mitarbeiter mehr als 200 Kreuze auf und "beerdigten" damit die Firmenwerte des Autobauers.
Zu Beginn der Veranstaltung um 14.15 Uhr waren es rund 800 Mitarbeiter auf dem Ford-Werksgelände in Saarlouis. Unter dem großen blauen Oval, dem Logo von Ford, legten sie Kränze nieder, zündeten Kerzen an und trugen sich in ein Kondelenzbuch ein.
"Gerechtigkeit, Akzeptanz und Anstand"
Hunderte weiße Kreuze wurden in den Boden geschlagen. Sie trugen Aufschriften wie Gerechtigkeit, Akzeptanz und Anstand. Insgesamt waren es 226 Stück. Die Zahl erinnert an den 22. Juni, den Tag, an dem Ford entschied, ab 2025 keine E-Autos in Saarlouis zu bauen.
Auch eine Woche danach sei die Wut noch groß, sagte der Gesamtbetriebsrat von Ford, Benjamin Gruschka. Spekulationen über einen Einstieg asiatischer Autobauer in Saarlouis hält er für verfrüht. Über einen derartigen Plan B habe niemand mit ihm gesprochen.
Betriebsrat lehnt weitere Kurzarbeit ab
Der Betriebsrat von Ford Saarlouis hat außerdem entschieden, den Antrag der Geschäftsleitung auf Kurzarbeit für den kommenden Monat abzulehnen.
Ein Grund: Ford habe schon vor der Entscheidung Händler aufgefordert, unter anderem mehr Kugas und weniger Focus-Fahrzeuge zu verkaufen. Der Kuga wird in Valencia gebaut. Der Konzernspitze von Ford wird außerdem vorgeworfen, bei der Verteilung von knappen Bauteilen wie Halbleitern deutsche Standorte zu benachteiligen.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 29.06.2022 berichtet.