Ford-Betriebsrat lehnt weitere Kurzarbeit ab
Ende der Kurzarbeit bei Ford in Saarlouis: Der Betriebsrat hat einen Antrag der Geschäftsführung auf weitere Kurzarbeit abgelehnt, weil er ihn für nicht nachvollziehbar hält. In anderen Werken, etwa in Valencia, seien sogar Zusatzschichten nötig.
Der Betriebsrat des Saarlouiser Ford-Werks geht auf Konfrontationskurs zum Management des Automobilherstellers. Die Belegschaft wurde am Mittwoch darüber informiert, dass die Gewerkschaftsvertreter in Saarlouis am Morgen einen Antrag der Geschäftsführung auf weitere Kurzarbeit abgelehnt haben.
Zusatzschichten in anderen Werken
Betriebsratschef Markus Thal sagte, das sei das erste Mal für den Standort. Damit sollen die Mitarbeiter in Saarlouis ab dem 25. April, also nach den Osterferien, wieder zur Arbeit erscheinen.
Begründet wird die Ablehnung damit, dass an den anderen europäischen Standorten, zum Beispiel im spanischen Valencia, die Beschäftigen so viel zu tun hätten, dass sogar Zusatzschichten nötig wären. Dies ist für die Betriebsräte nicht nachvollziehbar.
Betriebsrat kritisiert Management
Sie vermuten, dass die unterschiedlichen staatlichen Förderprogramme vom Management zur Gewinnmaximierung genutzt werden. Zudem habe das Management zum wiederholten Male Ankündigungsfristen zur Beantragung der Kurzarbeit nicht beachtet.
Angekündigt ist für Saarlouis auch eine zusätzliche Betriebsratsversammlung am 4. Mai. Bei dieser soll es um die aktuelle Situation in der Zukunftsdiskussion, also um den Erhalt des Standortes gehen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 13.04.2022 berichtet.