Fachkräftemangel im Saarland besonders spürbar
Der Arbeitskräftemangel trifft das Saarland stärker als andere Bundesländer. Das zeigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. In den nächsten Jahren werde sich die Situation noch verschärfen.
Im Saarland fehlen besonders viele Arbeitskräfte - die Bundesagentur für Arbeit rechnet damit, dass dies sogar noch schlimmer wird.
Altersstruktur fördert Fachkräftemangel
Ein Grund sei die Alterspyramide: Schon jetzt hat das Saarland einen sehr hohen Anteil an Beschäftigten über 55 Jahre. Hinzu kommt der Strukturwandel. Nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammer im Saarland geht das Erwerbspotenzial bis 2060 um bis zu einem Drittel zurück.
Dauerte es vor zehn Jahren noch 54 Tage bis eine Stelle neu besetzt wurde, sind es nun 105 Tage, also beinahe doppelt so lange.
Zwar ist die Arbeitslosigkeit im Saarland aktuell auch höher als im Bund. Das Problem sei aber, dass die Qualifikationen der Arbeitslosen nicht unbedingt zu den Anforderungen der Stellen passen, sagt die Chefin der Bundesagentur für Arbeit Heidrun Schulz. Das gelte es zu ändern.
Fakt ist aber auch, dass aus dem Land heraus in Zukunft nicht genügend Arbeitskräfte zu Verfügung stehen werden.
Mehr Frauen in Beschäftigung
Im Bereich der Frauenerwerbstätigkeit habe das Saarland zuletzt deutlich zugelegt, heißt es bei der Bundesagentur für Arbeit. Hier seien die Potenziale fast ausgeschöpft. Lediglich bei der Umwandlung von Teilzeit- in Vollzeitstellen gebe es noch Reserven.
Fachkräftemangel werde sich verschärfen
Bedingt durch die Wirtschaftsstruktur des Landes gibt es im Saarland vergleichsweise viele Arbeitsplätze, die künftig durch Computer oder entsprechende Maschinen übernommen werden könnten.
Das sogenannte Substituierbarkeitspotenzial liegt bei über 38 Prozent. Digitalisierung und Automatisierung werden also dazu führen, dass weniger Menschen gebraucht werden.
Trotz dieses Faktors geht die Bundesagentur davon aus, dass man deutlich weniger Arbeitskräfte haben wird, als das Land braucht. Vor allem in den Bereichen Pflege sowie in Handwerksberufen wird sich diese Entwicklung bemerkbar machen.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 07.10.2021.