Rund 100 Mitarbeitende demonstrieren gegen EVK-Schließung
Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses in Saarbrücken haben am Dienstag lautstark gegen die geplante Schließung demonstriert. Auch eine Mahnwache fand statt.
Die Demonstranten beklagen, dass sie im Vorfeld nicht über die Pläne der Kreuznacher Diakonie informiert wurden, das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken schließen zu wollen.
Für sie kam die Ankündigung der Schließung zum Jahresende völlig überraschend. Das sei kein ordentliches Miteinander. Immerhin sei die Klinik wie ein zweites Zuhause, jeder kenne jeden und für die Patienten in der City sei das Evangelische Krankenhaus ein wichtiger erster Anlaufpunkt.
Jung will bei Gesprächen unterstützen
Mitgliedern der Mitarbeitervertretung versicherte der zuständige Sozialminister Magnus Jung (SPD) seine Unterstützung für die kommenden Gespräche mit der Geschäftsleitung der Kreuznacher Diakonie. Darüber hinaus könne er aber keine Versprechen machen.
Von der Geschäftsleitung kam am Dienstag niemand auf die Demonstrierenden zu, um die Dinge zu erörtern. Im Gegenteil erließ diese als Hausherr des Geländes ein Drehverbot fürs Fernsehen.
Hintergrund
Der Träger des EVK, die Stiftung Kreuznacher Diakonie, hatte Mitte September angekündigt, das Krankenhaus zum Ende des Jahres zu schließen. Für die Mitarbeiter werde ein Sozialplan ausgearbeitet.
Das saarländische Sozialministerium hatte den Schritt als nicht abgestimmt kritisiert. Ein Gespräch zwischen der Trägerspitze und Sozialminister Magnus Jung (SPD) war infolgedessen ohne Ergebnis geblieben.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau vom 04.10.2022 berichtet.
10.04.2022, 09:27 Uhr
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung dieses Beitrags hieß es, der Aufruf zur Mahnwache sei nicht unterschrieben gewesen. Inzwischen hat die Gewerkschaft Verdi gemeldet, aufgerufen zu haben.