EVK-Beschäftigte erhalten Änderungskündigung an Heiligabend
Etwa 150 Beschäftigte des Evangelischen Krankenhauses in Saarbrücken haben nach Informationen von Verdi an Heiligabend ihre Änderungskündigung per Einschreiben erhalten. Betroffene zeigen Fotos der Schreiben in sozialen Netzen.
"Bei einem kirchlichen Arbeitgeber muss man zu dem Ergebnis kommen, dass da weder Anstand noch christliches Verhalten gelebt wird" - mit deutlichen Worten äußerte sich Verdi-Gewerkschaftssekretärin Lisa Summkeller dazu, dass Beschäftigten des Evangelischen Stadtkrankenhauses offenbar an Heiligabend Kündigungsschreiben per Einschreiben zugestellt wurden.
Die Gewerkschaft weiß nach eigenen Angaben von etwa 150 Betroffenen. Laut Verdi gab es keine juristische Notwendigkeit, die Kündigungen am 24.12. zuzustellen. Mögliche Fristen seien auch bei einer Zustellung nach Weihnachten einzuhalten gewesen.
Einige Beschäftigte luden Fotos der Kündigungsschreiben in sozialen Netzwerken hoch. Sie zeigen die Kündigung sowie das Angebot einer alternativen Stelle in einem anderen Krankenhaus.
Eine Stellungnahme der Kreuznacher Diakonie lag bis zum frühen Abend nicht vor.
Verluste als Schließungsgrund
Das Evangelische Stadtkrankenhaus in Saarbrücken soll schließen. Der Träger, die Kreuznacher Diakonie, nannte "hohe betriebswirtschaftliche Verluste" und "fehlende Perspektiven" als Grund.
Kassenärzte und Belegärzte hatten daraufhin gefordert, wenigstens ein ambulantes medizinisches Zentrum an dem Standort zu erhalten. Die Ärzte warnten sogar vor einer Unterversorgung, weil man die hohe Zahl an ambulanten OPs nicht einfach auf andere Kliniken verteilen könne.
Den Forderungen erteilte der Vorstand der Diakonie im Gespräch mit dem SR eine Absage.