Durchwachsenes Geschäftsjahr für Bosch – Werk in Homburg erfolgreich
Das Bosch-Werk in Homburg blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Bei den Komponenten für die Dieseltechnologie sind die Absatzzahlen nach Werksangaben so hoch wie noch nie zuvor. Der Standort hat rund 3800 Beschäftigte.
Der Technologiekonzern Bosch hat seine Bilanz für das Jahr 2022 vorgelegt. So konnte das Unternehmen seinen Umsatz um rund zwölf Prozent auf über 88 Milliarden Euro steigern.
Große Wachstumspotentiale in Autoindustrie
Der Jahresüberschuss hingegen ist gesunken. Unterm Strich blieben rund 1,8 Milliarden Euro, nach 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2021. Als Gründe nannte das Unternehmen unter anderem ein deutlich negatives Finanzergebnis wegen höherer Zinsen und schlechter bewerteter Investments sowie höhere Steuern. Zudem waren die Kosten für Forschung und Entwicklung 2022 höher.
Durch die Transformation der Autoindustrie schwächelt vor allem das Zulieferergeschäft von Bosch. Auch weil hier hohe Investitionen in neue Technologien nötig sind. Dennoch sieht Bosch-Chef Stefan Hartung hier große Wachstumspotentiale.
Erfolgreiches Geschäftsjahr für Homburg
Bosch hat auch ein Werk mit rund 3800 Beschäftigten in Homburg. Für Bosch in Homburg war 2022 ein höchst erfolgreiches Jahr, so Werksleiter Oliver Frei.
Bei den Komponenten für Dieselmotoren erlebe man derzeit mit die höchsten Absatzzahlen der Werksgeschichte. Insbesondere die Nachfrage im Lkw-Bereich außerhalb der EU sei groß.
"Das Lkw-Geschäft ist nach wie vor für uns eine stabile Säule. Das gibt uns die Möglichkeit die Erzeugnisse für die Zukunft weiterzuentwickeln und auch das Geld für die Investitionen in Homburg zu verdienen", so Frei. In den vergangenen drei Jahren hat Bosch in Homburg rund 100 Millionen Euro investiert – ähnlich soll es in Zukunft weitergehen.
Ausblick nach 2025
Daneben werden in Homburg seit dem vergangenen Jahr auch Komponenten für die mobile Brennstoffzelle in Serie produziert. 300 Mitarbeiter sind aktuell damit beschäftigt. Produziert werde derzeit vor allem für den chinesischen Markt, berichtet Frei.
Wie sich das Geschäft weiterentwickelt, das ist derzeit noch offen, auch weil der Markt für die Produkte gerade erst entsteht. "Ende des Jahrzehnts wird skaliert, dann wird entschieden wie groß der Markt ist und welche Anteile wir uns sichern können."
Was das dann und bis dahin für die Beschäftigten in Homburg bedeutet, ist offen. Noch bis Ende 2025 gibt es eine Standortvereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. "Wir wissen, dass die Anzahl der Mitarbeiter in den neuen Erzeugnissen niedriger ist", so Frei im SR-Interview, "aber wir werden auch weiterhin eine solide Beschäftigung am Standort Homburg haben."
Gespräche über Zukunft
Ende Februar hatten die Beschäftigten in Homburg und in anderen deutschen Werken davor gewarnt, dass Bosch Zukunftstechnologien insbesondere im Ausland produzieren lasse. Hier sei man nun in Gesprächen mit den Betriebsräten über Zukunftsvereinbarungen, heißt es auch bei der Bosch-Bilanzpressekonferenz.
Aktuell arbeite man an einer Prozessvereinbarung, wie Zukunftsbilder für die Standorte in Deutschland aussehen könnten. Auch in Homburg sind Betriebsrat und Unternehmen dazu im Austausch.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 04.05.2023 berichtet.