Neue Kampagne soll Senioren vor Enkeltrick schützen
Die saarländische Landesregierung will gegen sogenannte Enkeltricks und andere Formen des Betrugs übers Telefon und Messengerdienste vorgehen. Die neu entstandende Kampagne „Enkeltrick und Co – nicht mit uns!“ soll vor allem ältere Menschen für das Thema sensibilisieren und Tipps und Tricks bereitstellen.
Im Saarland, wie auch bundesweit sei die Zahl der Betrugs-Anrufe in den vergangenen Jahren exorbitant gestiegen, so Innenminister Reinhold Jost (SPD). Allein 4000 Fälle mit einem Gesamtschaden von rund 1,8 Millionen Euro wurden im Saarland im vergangenen Jahr verzeichnet.
Die Dunkelziffer liege noch höher, da sich viele Betrogene schämten, Anzeige zu erstatten, erklärte Jost am Dienstag bei der Vorstellung von „Enkeltrick und Co – nicht mit uns!“.
Tipps und Tricks gegen Telefonbetrug
Gemeinsam mit der Polizei, dem Opferverein Weißer Ring, Wohlfahrtsverbänden und der Verbraucherzentrale will die Regierung vor allem ältere Menschen mit Hilfe der Aufklärungskampagne sensibilisieren. Das Ziel bestehe darin, Tipps und Handlungsweisen zu vermitteln, wie sich Menschen gegen Telefonbetrug schützen können.
Unter anderem empfiehlt die Polizei, bei dem geringsten Verdacht oder einem ungewöhnlichen Anruf sofort aufzulegen, die 110 oder 112 zu wählen und das Erlebte einem Polizeibeamten zu schildern. Nur so könnten die Behörden Informationen sammeln und an die Betrüger gelangen.
Täter nur in einem Viertel der Fälle ermittelt
Generell, erklärte Steffi Dümont, Leiterin des Landeskriminalamtes sei es sehr schwer, an die Betrügerbanden heranzukommen. Diese operierten oftmals aus dem Ausland, lediglich Geldboten befänden sich vor Ort.
Von den insgesamt 4000 angezeigten Telefon-Betrugsfällen im Saarland 2022, wurde in etwa 200 Fällen tatsächlich Geld erbeutet, in rund 50 Fällen konnten die Täter ermittelt werden.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 28.03.2023 berichtet.