Lehrer im Unterricht (Foto: dpa)

Elterninitiative beklagt Abbau von Lehrerstellen

Christian Leistenschneider / Axel Burmeister / Mit Informationen von Michael Schneider   29.11.2018 | 14:01 Uhr

Trotz anderslautender Versprechungen wird es bis 2020 weniger Stellen für Lehrer im Saarland geben. Das gehe aus dem Haushaltsplan für die beiden kommenden Jahre hervor, so die Landeselterninitiative für Bildung. In einem offenen Brief fordert sie die Regierungsfraktionen zum Umlenken auf.

Für die Gemeinschaftsschulen seien demnach bis 2020 insgesamt 41 Stellen weniger eingeplant. Auch bei den Gymnasien (14) und den beruflichen Schulen (12) würden Planstellen abgebaut. Dem stünden zwar mehr Stellen bei den Grundschulen (34) und bei den Förderschulen (7) gegenüber. Insgesamt ergebe sich aber ein Minus von 26 Lehrerstellen. Die Landeselterninitiative wirft der Politik vor, damit ihr Versprechen zu brechen: So habe Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) mehrfach angekündigt, dass der Stellenabbau bei den Lehrern ausgesetzt werde.

Lehrer ans Ministerium abgeordnet

Auch Finanzminister Peter Strobel (CDU) hatte bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs in den Landtag erklärt, dass "die Qualität der schulischen Bildung durch das Verschieben des Stellenabbaus weiter verbessert" werde. Tatsächlich gibt es viele Stellen, die einfach verlagert wurden - etwa, weil sich die Vergütungsgruppe geändert hat. Und einige Lehrer sind zwar aus dem Plan für einzelne Schulformen verschwunden, sie sind aber abgeordnet ans Bildungsministerium. Das erklärt dazu schriftlich: "Diese Verlagerung geht aber nicht zu Lasten der Schulen, da es sich um Stellen für abgeordnete Lehrkräfte handelt, die schon seit Jahren dauerhaft Aufgaben im [Ministerium] übernommen haben." Der Haushalt werde so klarer und wahrer, findet das Ministerium.

Intransparent und unübersichtlich, schimpft dagegen die Linke. Sie kritisiert die Abordnung von Lehrern. Es gebe ohnehin einen Lehrernotstand. Generell lasse der Haushalt in vielen Bereichen Investitionen vermissen. Der Sprecher der Landeselterninitiative, Bernhard Strube, weist darauf hin, dass bis zum Schuljahr 2020/2021 die Zahl der Schülerinnen und Schüler um etwa 2500 gegenüber heute steigen soll. Vor diesem Hintergrund fordert er die Regierungsparteien zu Korrekturen am Haushaltsplan auf.

Über dieses Thema wurde auch im aktuellen bericht vom 28.11.2018 berichtet.

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