Saar-Landtag signalisiert Zustimmung für Medienstaatsvertrag
Mehr Befugnisse für Aufsichtsgremien auf der einen, mehr Flexibilität auf der anderen Seite: Das soll der Medienänderungsstaatsvertrag für die Öffentlich-Rechtlichen bringen. Bevor er in Kraft tritt, muss jedes Landesparlament zustimmen. Im Saarland ist der erste Schritt dazu gemacht.
Mit den Stimmen von SPD und CDU hat der saarländische Landtag in Saarbrücken das Zustimmungsgesetz zum dritten Medienänderungsstaatsvertrag in erster Lesung angenommen. Es wurde an den zuständigen Ausschuss überwiesen und muss noch endgültig beschlossen werden. Der Vertrag, der die Rahmenbedingungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks neu regeln soll, wird erst dann wirksam, wenn alle Länderparlamente dafür gestimmt haben.
Stärkerer Fokus
Die Neufassung sieht unter anderem eine Stärkung der Gremien der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland vor. Sie bekommen damit unter anderem mehr Befugnisse mit Blick auf das Wirtschaften der Sender, aber auch beim Festlegen von Qualitätsstandards.
Außerdem wird im Staatsvertrag das öffentlich-rechtliche Profil nachgeschärft, mit einem Fokus auf Kultur, Bildung und Information, aber auch weiterhin mit einem klaren Unterhaltungsauftrag. Zudem soll es mehr Flexibilität geben, bisher lineare Programme ins Netz verlagern zu können.
AfD kritisiert Berichterstattung
Es gehe um den Stellenwert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einer sich verändernden Medienlandschaft, sagte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD). Nun müsse sich auch die Reformfähigkeit von ARD und ZDF zeigen. Eine Reform nur durch Fusionen sei aber der falsche Weg.
CDU-Fraktionschef Stephan Toscani sagte, der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehöre zur DNA der Demokratie – was aber nicht heiße, dass es keinen Reformbedarf gibt. Die AfD lehnte das Gesetz ab. Ihr Abgeordneter Carsten Becker sagte, es gebe keine ausgewogene politische Berichterstattung, zudem lehne die AfD die Beitragsfinanzierung ab.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 18.01.2023 berichtet.