Weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst
Kurz vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde hat die Gewerkschaft Verdi auch im Saarland am Dienstag nochmal zum Warnstreik aufgerufen. Hintergrund sind die aktuellen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen.
Es war ein "unsichtbarer Höhepunkt" der Warnstreikwelle. In den letzten Jahren hatte es immer eine große Kundgebung in Saarbrücken gegeben. Am Dienstag lautete das Motto "Stay@home. Jetzt bleiben wir zuhause". Am Vormittag gab es eine Online-Kundgebung.
Zum Warnstreik aufgerufen hatte die Gewerkschaft Verdi rund 3000 Beschäftigte unter anderem der Jobcenter, Arbeitsagenturen und Stadtwerke. Die Kommunen, sprich Rathäuser und Bauhöfe, sowie Kitas waren laut Verdi nicht betroffen. Auch die Azubis aus sieben saarländischen Krankenhäusern nahmen, laut Verdi, an dem Warnstreik teil.
Streiks seit einer Woche
Saarlandweit finden seit Montag vergangener Woche Warnstreiks im öffentlichen Dienst statt. Am Montag beteiligte sich Saarbrücken, am Dienstag blieben in Neunkirchen viele Kitas geschlossen und auch Stadtverwaltung und Müllabfuhr waren betroffen. Mittwochs streikte die Stadtverwaltung von Völklingen, am Donnerstag die Gemeinde Heusweiler und Freitag wurde in Bous und Wadgassen gestreikt. Zudem waren saarländische Kliniken zu Streiks aufgerufen
Gewerkschaft bewertet Arbeitgeber-Angebot als "respektlos"
Die Gewerkschaften fordern unter anderem 4,8 Prozent mehr Geld. Dem gegenüber steht das Angebot der Arbeitgeber: sie bieten insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt verteilt über drei Jahresstufen. Dieses Angebot hatte die Gewerkschaft Verdi als "respektlos" zurückgewiesen. Dennoch zeigen sich die Arbeitgeber zuversichtlich, dass es eine Einigung geben kann. In den vergangenen Wochen und Tagen haben im Saarland rund 5700 Beschäftigte an den Warnstreiks teilgenommen.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 20.10.2020 berichtet.