Keine gesetzlichen Corona-Vorgaben mehr
Die letzten Vorgaben, die zum Schutz vor dem Coronavirus eingeführt worden waren, sind weggefallen – auch die gesetzliche Maskenpflicht in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen.
Die Corona-Schutzmaßnahmen auf Landes- und auf Bundesebene sind ausgelaufen. Damit gibt es ab sofort auch keinerlei rechtliche Beschränkungen mehr für die Bürgerinnen und Bürger im Saarland. Das heißt es gilt keine gesetzliche Maskenpflicht mehr für Krankenhäuser, Rehakliniken, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen.
Allerdings können die Einrichtungen selbst das Tragen von Masken, zum Beispiel zum Schutz vulnerabler Gruppen, aufgrund ihres eigenen Hausrechts weiterhin verlangen.
Pandemie geht in Endemie über
Außerdem entfällt mit dem Auslaufen der Corona-Verordnung auch die Verpflichtung zur Absonderung beziehungsweise zur Einhaltung der "absonderungsersetzenden Maßnahmen" für Personen, die positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Wer also corona-positiv ist, muss ab Samstag auch beim Verlassen des Hauses keine Maske mehr tragen.
„Die Pandemie geht Expertinnen und Experten zufolge derzeit in eine Endemie über. Das Auslaufen der Corona-Verordnung ist damit ein letzter wichtiger Schritt in Richtung Normalität“, bewertet Saar-Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) die Situation.
Corona nicht ungefährlich
Trotz des Wegfalls aller gesetzlichen Vorgaben verweist die saarländische Landesregierung darauf, dass das Virus nach wie vor nicht harmlos sei. Es werde auch in Zukunft regionale oder überregionale Ausbrüche und saisonale Erkrankungswellen geben. Zudem könne es auch immer noch schwere Verläufe geben.
„Wer krank ist, bleibt zu Hause und lässt sich krankschreiben. Egal ob Corona-Infektion, Influenza oder grippaler Infekt“, ergänzt Jung. Dieser Grundsatz sei insbesondere zum Schutz vulnerabler Gruppen maßgeblich.
Virologe Rissland mahnt zur Vorsicht
Zur Vorsicht mahnt ebenso der Homburger Virologe Jürgen Rissland im SR-Interview. Zwar sei es zum aktuellen Zeitpunkt durchaus sinnvoll, die Maßnahmen zurückzufahren. "Wir müssen trotzdem auch ein bisschen die Augen offenhalten, in welche Richtung sich die weiteren Virusvarianten entwickeln."
Vorsichtig optimistisch hat sich Rissland auch zu den gesammelten Erfahrungen drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie geäußert. Er glaube, dass man einiges im Umgang mit Pandemien gelernt habe. Jedoch könne noch nicht das gesamte Ausmaß der politischen Entscheidungen im Zuge der Pandemie abgeschätzt werden. Das betreffe auch die eingetretenen Folgen. Welche Schutzmaßnahmen sich also als richtungsweisend erwiesen haben und welche eher problematisch waren, werde sich noch zeigen.
Knapp 500.000 laborbestätigte Infektionen
Bis zum 6. April hat es im Saarland insgesamt 494.827 laborbestätige Coronainfektionen gegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 2177 Coronatote registriert.
In den fünf landeseigenen Impfzentren und von mobilen Impfteams wurden 1.097.226 Impfungen gegen Corona durchgeführt. Bis zu vier Impfzentren waren gleichzeitig in Betrieb. In den acht landeseigenen Testzentren sind 2.501.125 Testungen gezählt worden. Die Corona- und Impfhotline des Saarlandes ist bis Ende 2022 über eine Million mal aufgerufen worden.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 06.04.2023 berichtet.