Corona-Ansteckung zunehmend häufiger am Arbeitsplatz
Die Übertragung des Coronavirus findet offenbar immer seltener im privaten und stattdessen zunehmend mehr im beruflichen Umfeld statt. Darauf hat der Leiter des Saarbrücker Gesundheitsamtes hingewiesen. Die höchsten Fallzahlen gibt es aber nach wie vor bei Ausbrüchen in Heimen.
Gut 25 Prozent der Coronafälle gingen im Moment auf Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen zurück, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes im Regionalverband Saarbrücken, Alexander Birk, am Samstag im SR-Interview.
Die restlichen 75 Prozent der Fälle kämen aus dem ambulanten Bereich. Dort könne man anhand der Kontaktpersonen nachvollziehen, dass immer seltener nur der private Bereich betroffen sei, "sondern viel auch am Arbeitsplatz passiert", so Birk.
Tägliche Fallzahlen können gut abgearbeitet werden
Seit einigen Tagen beobachte man aber einen generellen Rückwärtstrend in den Zahlen. Die täglichen Fälle könnten gut abgearbeitet werden. "Wir haben eine große Lernkurve hinter uns gebracht im vergangenen Jahr", sagte Birk. Das Team zur Kontaktnachverfolgung sei deutlich aufgestockt werden, Abläufe und technische Ausstattung wurden verbessert. Birk ist sicher: "Fallzahlen bis zu 200 pro Tag bekommen wir wirksam abgearbeitet."
Derzeit liegt der Regionalverband unter diesen Fallzahlen - am Donnerstag waren 99 neue Fälle gemeldet werden, am Freitag 77.
Die Menschen sind sehr dankbar um die Impfung
Optimistisch blickt Birk auf die derzeit laufende Impfkampagne. "Die Menschen, die ins Impfzentrum kommen, sind sehr dankbar um die Impfung", beschreibt Birk die Reaktionen. Skepsis gegenüber dem Impfstoff stehe dabei nicht an erster Stelle - auch wenn es natürlich Informationsbedarf gebe. "Mit jedem Tag, an dem wir sehen, dass wir ohne große Zwischenfälle große Zahlen an Impfungen durchführen, sinkt auch die Skepsis", so Birk.
Auch mit Pollenallergie ist Impfung möglich
Auch der Virologe Dr. Jürgen Rissland von der Homburger Uniklinik betonte noch einmal, dass die Impfungen grundsätzlich gut verträglich seien - die auftretenden Nebenwirkungen seien meist moderat.
Auch für Allergiker sieht er zunächst keine grundsätzliche Einschränkungen. "Allergien als solches, gerade zum Beispiel gegen Pollen oder auch Wespengift, sind keine Gegenanzeigen", sagte Rissland im SR-Interview. "Die Leute sollen das nur im Vorfeld angeben, da man sie dann nach der Impfung etwas länger beobachtet. Nicht mehr und nicht weniger."
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Über dieses Thema berichtete SR 3 Saarlandwelle am 23.01.2021 in der Sendung Guten Morgen.