Kliniken schlagen wegen Corona-Lage Alarm
In allen saarländischen Krankenhäusern werden derzeit nicht lebensnotwendige Operationen verschoben oder abgesagt. Hintergrund ist die angespannte Corona-Lage - sowohl was die hohe Belegung mit corona-infizierten Patienten als auch den Personalausfall betrifft.
"Die Kliniken im Land stehen mit dem Rücken zur Wand", sagt der Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft, Thomas Jakobs, im SR-Gespräch. Mehr als 20 Prozent des medizinischen Personals fehle entweder wegen eigener Erkrankung oder Quarantäne. Gleichzeitig habe die Zahl der corona-infizierten Patienten mit 478 am Dienstag einen neuen Höchststand seit Beginn der Pandemie erreicht.
Unter diesen Umständen müsse "alles warten, was medizinisch vertretbar ist", sagt Jakobs. Verschobene Knie- oder Hüft-OPs seien zwar für die Betroffenen ärgerlich und womöglich mit Schmerzen verbunden, aber derzeit einfach nicht planmäßig durchführbar. Die verbliebenen Operations-Kapazitäten müssten für lebensbedrohlich erkrankte Patienten freigehalten werden.
Ärger über Auslaufen des Rettungsschirmes
Verärgert zeigte sich Jakobs über das Vorhaben aus Berlin, den Rettungsschirm für die Kliniken in zwei Schritten auslaufen zu lassen. So sollen Ausgleichszahlungen für frei gehaltene Betten nur noch bis 18. April, Versorgungszuschläge für den Mehraufwand für länger stationär zu behandelnde Corona-Patienten letztmalig am 30. Juni gezahlt werden.
Wie es dann weitergehe wisse kein Klinikchef. Das sei ein "Schlag ins Gesicht der Krankenhäuser", sagt Jakobs.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 23.03.2022.