Konstante Coronazahlen - aber wieder mehr ältere Infizierte
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist im Saarland in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche nahezu konstant geblieben. Allerdings wurden so viele Fälle bei Über-80-Jährigen gemeldet wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
Trotz des seit einem Monat geltenden Lockdowns stagniert derzeit die Zahl der im Saarland gemeldeten Coronafälle. Nach einem deutlichen Rückgang Mitte des Monats gab es in der letzten Novemberwoche mit 1223 Neuinfektionen fünf Fälle mehr als eine Woche zuvor.
Unklar ist, inwiefern der Rückgang der Fallzahlen Mitte November mit einer geänderten Teststrategie zusammenhängt. Nachdem das größte Labor im Saarland in der ersten Novemberwoche (KW 45) noch knapp 18.200 Proben analysierte, waren es eine Woche später nur noch 12.800 und zuletzt 11.200. Die Positivrate - also der Anteil der positiven Befunde pro Test, ist dabei wieder leicht gestiegen, sie lag zuletzt bei 8,34 Prozent.
Anzahl der Tests gesunken
Neuer Höchststand bei über 80-Jährigen
Auch wenn die Fallzahlen derzeit insgesamt konstant sind, gibt es bei den Altersgruppen eine Verschiebung. Nachdem der Anteil der Jüngeren zunächst gesunken war, gab es vergangene Woche wieder einen leichten Anstieg, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Außerdem wurden 150 Menschen über 80 Jahre positiv auf das Virus getestet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Aufgrund eines Meldeverzugs können sich die Daten des RKI nachträglich noch leicht ändern.
Gerade hochbetagte Menschen gelten als Risikogruppe für besonders schwere oder sogar tödliche Krankheitsverläufe. Nachdem den Sommer über kaum Menschen nach einer Coronainfektion verstorben sind, sind die Zahlen seit Anfang November wieder angestiegen. Im gesamten Monat November sind 93 Menschen in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion verstorben.
Fallsterblichkeit deutlich niedriger als im Frühjahr
Sowohl die Belegungszahlen der Kliniken und Intensivstationen, als auch die Zahl der Todesfälle liegen im Moment allerdings unter dem, was man angesichts der Erfahrungen aus dem Frühjahr erwartet hatte. Von Anfang März bis Mitte Mai lag die Fallsterblichkeit, also der Anteil der Verstorbenen an allen Fällen, im Saarland bei 5,6 Prozent. Im Oktober und November ist die Fallsterblichkeit auf 1,2 Prozent gesunken. Ob dieser Rückgang alleinig mit einer anderen Alterszusammensetzung der Infizierten oder einer insgesamt niedrigeren Dunkelziffer zu erklären ist, ist noch unklar.