EU-Millionenförderung für zwei Saar-Forscher
Die beiden Saarbrücker Professoren Laurent Bartholdi und Andreas Zeller erhalten in den kommenden fünf Jahren jeweils eine EU-Förderung über 2,5 Millionen Euro. Dieser ERC Grant gilt als einer der höchsten Forschungspreise in Europa.
Software auf Fehler prüfen: Bisher ist das noch mit viel Aufwand verbunden, denn für jedes Programm braucht es spezielle Anpassungen. Der CISPA- und Saar-Uni-Professor Andreas Zeller will hier mit einer automatisierten Software Abhilfe schaffen. Dafür wird er in den kommenden fünf Jahren vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit 2,5 Millionen Euro gefördert.
Vollautomatisiertes Testen möglich
Bisher müssen Programme zur Fehlersuche jeweils individuell auf die zu testende Software angepasst werden. Das sei zeit- und kostenintensiv, erläutert Zeller.
Mit der S3 genannten Technologie sei zum ersten Mal das vollautomatisierte Testen, Debuggen und Monitoren von jeder Art von Programmen möglich – egal ob am heimischen PC oder bei sicherheitskritischen Systemen wie beispielsweise in der Luftfahrt oder dem Gesundheitswesen.
Da die Programme immer komplexer werden und Fehler schwerer zu finden sind, sei solch eine Software ein Meilenstein im Bereich der Software-Sicherheit. In einem Jahr sollen die ersten Test-Roboter veröffentlicht werden.
Mit Hilfe der 2,5 Millionen Euro Fördersumme will Zeller ein Team mit sechs Mitarbeitenden aufbauen. Er erhält die renommierte EU-Förderung für exzellente Pionierforschung bereits zum zweiten Mal.
Grundlagenforschung zwischen Mathematik und Informatik
Aus dem gleichen Topf erhält auch der Saarbrücker Mathematiker Laurent Bartholdi seine 2,5 Millionen Euro schwere Förderung für die kommenden fünf Jahre. Mit einem Team will der Saarbrücker Professor Probleme an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Informatik erforschen. Das Forschungsgebiet ist abstrakt - die Uni spricht in einer Mitteilung von "Grundlagenforschung in seiner reinsten Form".
Der Europäische Forschungsrat finanziert kreative Forschende aller Nationalitäten und Alters, um Projekte in ganz Europa durchzuführen. Der ERC Advanced Grants, den die beiden Saarbrücker Professoren nun abhängig voneinander eingeworben haben, richtet sich laut Uni explizit an Forscherinnen und Forscher, die "bahnbrechende, risikoreiche Projekte" in Angriff nehmen.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 30.03.2023 berichtet.