Nicht alles lief reibungslos beim bundesweiten Warntag
Etwas mehr als zwei Jahre nach dem pannenreichen ersten bundesweiten Warntag ist am Donnerstag ein neuer Test für die Alarmstrukturen in Deutschland durchgeführt worden. Probeweise lösten die Behörden bundesweit die für den Katastrophenfall vorgesehenen Warnsysteme aus. Nicht alles verlief reibungslos.
Der Warntag begann mit einem einminütigen Heulton der Sirenen in den Städten und Gemeinden. Gleichzeitig gab es Durchsagen im Radio und Fernsehen, außerdem Warnhinweise auf die Handys. Um 11.45 Uhr gab es dann die Entwarnung per Dauerton, wieder durch die Sirene.
In einer ersten Bilanz zeigt sich das saarländische Innenministerium mit dem Ablauf insgesamt zufrieden. Eine genaue Auswertung wird es aber erst zu einem späteren Zeitpunkt geben.
Eine positive Bilanz zog bereits der Kreis Sankt Wendel. Dort haben alle 83 Sirenen ausgelöst, zudem auch alle Lautsprecheranlagen. Sie verbreiteten eine Warnung auf Deutsch und auf Englisch. Der Kreis hatte seine Sirenen für 1,2 Millionen Euro modernisiert.
Viele Handys blieben stumm
Doch nicht alles verlief reibungslos. Probleme gab etwa bei der Handy-Alarmierung. Die Warnapps Katwarn und Nina reagierten oft erst mit minutenlanger Verzögerung. Probleme gab es auch bei dem neu eingesetzten Cell-Broadcastsystem, das eigentlich alle empfangsbereiten Handys in einem bestimmten Bereich informieren sollte. Viele Handys blieben stumm und erhielten keine Alarmnachricht.
Warum viele Smartphones nicht reagierten, kann unterschiedliche Gründe haben. Einer davon: Vor allem ältere Geräte können Cell Broadcast möglicherweise nicht empfangen. Das Bundesamt für Bevölkerungshilfe und Katastrophenschutz (BBK) hat eine Liste veröffentlicht, die alle Geräte auflistet, die mit Cell Broadcast kompatibel sind.
Zudem ertönten auch im Saarland vielerorts offenbar die Alarm-Sirenen nicht. Das zumindest berichteten viele Hörerinnen und Leser des SR, etwa aus Saarbrücken, Nalbach oder Völklingen. Nach SR-Informationen wurden auch die Sirenen in Heusweiler, Sulzbach und Kleinblittersdorf nicht ausgelöst. Dies war auch schon 2020 der Fall.
Eine Gesamtbilanz seitens des Innenministerium soll folgen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 08.12.2022 berichtet.