Bundeswehr-Generalinspekteur besucht Kompanie in Merzig
Bundeswehr-Generalinspekteur Zorn war zum Truppenbesuch im Saarland. Zu den aktuellen Diskussionen über Waffenlieferungen an die Ukraine äußerte er sich nicht, hatte aber eine gute Nachricht für die Saarlandbrigade: Die Soldaten sollen besser ausgestattet werden. Und auch für die Fernmeldekompanie Lebach gab es Lob.
Viel Zeit hat der wichtigste militärische Berater der Bundesregierung nicht. Aber einmal pro Woche versucht der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, die Truppe zu besuchen. Am Mittwoch und Donnerstag war er in Zweibrücken und im Saarland.
Neue Fallschirme kommen
Der Ausbildungskompanie in Merzig, den Fallschirmjägern, brachte Zorn gute Nachrichten mit: Die persönliche Ausstattung für Einsätze weltweit wird zwei Jahre früher vollständig geliefert, bis 2025.
Man habe jetzt die Beschaffung von neuen Fallschirmen eingeleitet, sodass auch dieses Thema vorangetrieben werde, sagte Zorn im SR-Interview. „Und in dem Hundert-Milliarden-Sondervermögen sind zum Beispiel neue Luftlandeplattformen enthalten, so nennen wir das, also ein neues Fahrzeug für die Luftlandetruppe, das wir gemeinsam mit den Niederlanden produzieren und ausliefern. Auch das wird in den nächsten Jahren zulaufen, sodass wir hier eine materielle Verstärkung der Truppe haben.“
Derzeit kein Ukraine-Einsatz geplant
Zu den Aufgaben der Fallschirmjäger zählen internationale Evakuierungsoperationen von deutschen Staatsbürgern und militärische Luftlandeoperationen – Absprung mit dem Fallschirm und Bekämpfung des Feindes, zeitweise ohne Unterstützung.
Letzteres werde in den kommenden zwei Jahren zusammen mit den Verbündeten ein Ausbildungsschwerpunkt sein, sagte Zorn. Über einen Einsatz in der Ukraine denke man derzeit nicht nach. „Es geht darum, praktisch unsere Bündnispartner in Osteuropa zu verstärken. Und hier wird in diesem Jahr im Rahmen der NATO-Speerspitze auch das Regiment entsprechende Kräfte bereitstellen, die dann in der Lage sein werden, beispielsweise im Baltikum oder in osteuropäischen Staaten zu verstärken.“
Gute Nachwuchslage in Lebach
Für seinen Besuch hat Zorn die 10. Kompanie ausgewählt, die Ausbildungseinheit. Sie habe in den vergangenen Jahren, auch was die Werbung betrifft, gute Arbeit geleistet, sodass bei den Fallschirmjägern die Nachwuchsgewinnung gut läuft.
Erstaunt zeigte sich Zorn über die nach seinen Worten gute Nachwuchslage in der Fernmeldekompanie in Lebach. Dort brauche es IT-Fachpersonal, Elektroniker, Personal für elektronische und technische Berufe. „Wir haben dort eine Besetzungsrate von über 86 Prozent. Das ist absolut erstaunlich, denn das ist ein Mangelbedarf, ein Mangelberuf, den wir haben.“
Bis zum Jahr 2031 soll die Bundeswehr um 20.000 auf 203.000 Soldaten wachsen. Der Ukraine-Krieg hat laut Zorn nicht zu einer höheren Abbrecherrate bei den Rekruten geführt.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht vom 12.01.2023 berichtet.