Bodycams im Saarland mit durchwachsener Bilanz
Nach Einschätzung der saarländischen Polizei sind die Bodycams, die die Beamten seit 2015 nutzen, ein großer Erfolg – wenn auch mit Einschränkungen. Doch ein Großteil der Kameras ist inzwischen defekt und muss ersetzt werden.
Seit 2015 setzt die Polizei im Saarland auf Bodycams, also Kameras, die am Körper getragen werden. Sie sollen vor allem zur Abschreckung dienen, um Gewalt gegen Einsatzkräfte zu verhindern. Die Bilanz fällt allerdings bisher eher durchwachsen aus.
Einsatz statistisch nicht erfasst
Dabei bewerten die Polizisten selbst den Nutzen der Bodycams als recht hoch ein. Laut einer internen Umfrage aus dem Jahr 2020 bewerten rund 75 Prozent die Kameras als „präventiv wirksames Einsatzmittel“. Allerdings nehme die deeskalierende Wirksamkeit ab, wenn die Polizei auf Menschen unter Drogen und Alkohol trifft.
Zu lesen ist das in der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der CDU im Landtag des Saarlandes. Wie oft die Kameras tatsächlich zum Einsatz kamen, das ist unklar. Statistisch sei das nicht erfasst worden, so das Landespolizeipräsidium auf SR-Anfrage.
90 neue Kameras bestellt
Zudem gebe es technische Probleme. Von ursprünglich 74 angeschafften Bodycams sind mittlerweile 27 defekt. Einige Polizeidienststellen verfügen mittlerweile über keine einzige funktionierende Kamera mehr. Auch dies führe zu einer sinkenden Nutzung.
Da die Kameras nicht mehr repariert werden können und auch der Hersteller seinen technischen Kundendienst eingestellt hat, wurden 90 neue Kameras bestellt. Sie sollen zeitnah zum Einsatz kommen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 26.11.2022 berichtet.