Bildungsfinanzbericht  (Foto: picture-alliance/ dpa | Armin Weigel)

Saarland investiert mehr Geld in Schüler

Kai Forst   18.11.2019 | 06:30 Uhr

Die Pro-Kopf-Ausgaben für Schülerinnen und Schüler im Saarland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt betrugen die öffentlichen Bildungsausgaben im Jahr 2016 6700 Euro je Schüler. Das sind 300 Euro mehr als noch 2015. Dennoch liegt das Saarland im Bundesvergleich auf den hinteren Plätzen.

Insgesamt konnte das Saarland bereits zum vierten Mal in Folge die Ausgaben erhöhen. Von 2012 bis 2016 sind die Pro-Kopf-Ausgaben von 5500 auf inzwischen 6700 Euro gestiegen. „Wir investieren so viel wie noch nie in unser Bildungssystem, machen es Schritt für Schritt besser und gerechter“, sagte die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) dem SR.

"Nicht an Bildung sparen"

Allerdings seien mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit und der multiprofessionellen Teams noch große Herausforderungen zu meistern. „Diese Kraftanstrengungen“  müssten sich auch in zukünftigen Haushalten widerspiegeln, appellierte Streichert-Clivot in Richtung des CDU-geführten Finanzministeriums. „Bildungsausgaben sind Investitionen in die Zukunft unserer gesamten Gesellschaft. Daran dürfen wir auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten nicht sparen."

Saarland noch immer auf hinteren Rängen

Trotz der erneut gestiegenen Bildungsausgaben liegt das Saarland im Bundesvergleich weiter auf den hinteren Plätzen. Nur Nordrhein-Westfalen (6200 Euro), Schleswig-Holstein (6300) und Rheinland-Pfalz (6500 Euro) geben weniger für Schüler aus. Spitzenreiter ist Berlin mit 9200 Euro pro Schüler. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 7100 Euro.

Linke: "Saarland bei Bildungsfinanzierung unterdurchschnittlich"

Die Linksfraktion im saarländischen Landtag kritisiert, dass im Saarland noch immer 400 Euro weniger als im Bundeschnitt ausgebeben werden. "Natürlich ist es erfreulich, wenn die Bildungsausgaben pro Schüler leicht steigen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Saarland bei der Bildungsfinanzierung seit langem und bis heute unterdurchschnittlich ist“, sagte die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol. Dass Saarland hinke im Ländervergleich „erheblich zurück“.  „Bildung ist Investition in die Zukunft und deshalb müssen die Mittel in diesem Bereich in den kommenden Jahren deutlich erhöht werden“, sagte Spaniol.

Unter die öffentlichen Ausgaben für die Ausbildung von Schülern fallen Ausgaben für Personal, laufenden Sachaufwand und Investitionen. Laut dem Statistischen Bundesamt können die Unterschiede in der Höhe der Ausgaben zwischen den Bundesländern vor allem auf unterschiedliche Schüler-Lehrer-Relationen, unterschiedliche Klassengrößen und die abweichende Pflichtstundenzahlen der Lehrkräfte zurückgeführt werden.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 18.11.2019 berichtet.

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