Saarland bekommt neue Landesdrogenbeauftragte
SPD-Gesundheitsstaatssekretärin Bettina Altesleben soll neue Drogenbeauftragte des Saarlandes werden. Nach SR-Informationen soll sie in den nächsten Wochen ernannt werden. Es steht aber noch die Entscheidung des Ministerrats aus. Zurzeit ist die Stelle unbesetzt.
Der Wechsel kommt spät: Seit rund einem Jahr ist die SPD-Alleinregierung im Amt, erst jetzt ernennt sie Staatssekretärin Bettina Altesleben zur Drogenbeauftragten. Vor dem Regierungswechsel hatte CDU-Staatsekretär Stephan Kolling das Amt inne. Danach war die Stelle unbesetzt, auch wenn Kolling auf der Internetseite des Ministeriums immer noch als Landesdrogenbeauftragter geführt wird.
Die späte Neubesetzung fällt in eine Zeit, in der der Drogenkonsum im Saarland aufhorchen lässt. Laut einer Studie der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht aus dem März werden in keiner anderen Stadt Deutschlands so viele Amphetamine konsumiert wie in Saarbrücken. Auch bei anderen Drogen wie Kokain oder Ecstasy liegt die saarländische Landeshauptstadt weit vorne.
Lehrer sollen für Thema sensibilisiert werden
Den Leiter des Drogenhilfezentrums in Saarbrücken, Sven Schäfer, besorgt außerdem der Konsum legaler Drogen wie Tabak und Alkohol. Das durchschnittliche Einstiegsalter sei mit 15 Jahren viel zu früh und müsse durch Präventionsarbeit unbedingt nach hinten verschoben werden.
Außerdem fordert Schäfer, dass Lehrer in ihrem Studium für das Thema Drogen sensibilisiert werden, sodass sie mögliche Suchterkrankungen bei Schülern schneller erkennen können.
Über dieses Thema berichten die SR-Hörfunknachrichten am 20.04.2023.