Zahl der Corona-Betrüger wächst
Im Saarland werden immer mehr Fälle von Subventionsbetrug bei den Corona-Soforthilfen bekannt. Derzeit liegen laut Staatsanwaltschaft 172 Strafanzeigen gegen vermeintliche Kleinunternehmer vor. Die ausgezahlte Summe an die dubiosen Antragsteller ist inzwischen auf mehr als eine Million Euro angestiegen.
Der Schaden für den Steuerzahler wegen zu Unrecht gezahlter Soforthilfen wächst: Noch vor knapp einem Monat belief er sich auf rund eine Dreiviertelmillion Euro. Inzwischen sei die Summe auf 1.035.906 Euro angewachsen, teilte die Staatsanwaltschaft dem SR mit. Von dem ausgezahlten Betrag seien bislang insgesamt 164.300 Euro wieder sichergestellt werden.
Eine genaue Aufstellung darüber, in welchen Verfahren bereits Anklage erhoben wurde und wo bereits Urteile ergangen sind, kann die Staatsanwaltschaft gegenwärtig nicht liefern. Die Auswertung solle später erfolgen.
Mann zu Freiheitsstrafe verurteilt
Lediglich zu einem Verfahren gegen einen 35-Jährigen wollte man sich äußern. Der angebliche Kleinunternehmer mit Wohnsitz im Saarland hatte in Nordrhein-Westfalen, Bayern und in Berlin jeweils Corona-Hilfen für Kleinstunternehmer in Höhe von insgesamt 27.000 Euro beantragt und erhalten. Der Betrüger wurde inzwischen durch das Landgericht Saarbrücken zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 28.08.2020 berichtet.