Keine konkreten Zusagen zur Zukunft des ZF-Werkes in Saarbrücken
Rund 5000 Beschäftigte von ZF haben am Montag an einer Betriebsversammlung teilgenommen. Konkrete Zusagen zur Zukunft des Werkes und einer Weiterbeschäftigung nach 2025 gab es allerdings nicht. Bis Ende 2025 gibt es in Saarbrücken eine Beschäftigungssicherung.
Fest steht nach dieser Betriebsversammlung: Man wird die Mitarbeiterzahl in Saarbrücken bis zum Ende der Dekade nicht halten können. Darin sind sich Betriebsrat und Standortleitung einig. Wichtig sei nun, dass sich das Werk so aufstelle, dass man auch im internen Wettbewerb weitere Aufträge aus dem Bereich der E-Mobilität gewinnen könne, so Werksleiter Matthias Gratz.
Aktuell sei die Auftragslage bei den Getrieben gut, auch erste Prototypen der elektrischen Antriebsstränge würden gebaut. Allerdings brauche es eine Stückzahl von neun Millionen Einheiten, um die derzeitige Getriebeproduktion zu kompensieren. Dies sei faktisch nicht möglich, so Gratz.
Betriebsart arbeitet an Wechselmöglichkeiten zu Wolfspeed
Man kämpfe nun um weitere Aufträge und Produkte, so Betriebsrat Mario Kläß. Die Mitarbeiter hätten mit dem Zukunftsfonds ihren Betrag geleistet, dass das Werk wettbewerbsfähig sei. Alle Beschäftigten müssten aber weiterhin dafür kämpfen, dass der Standort nicht weiter ausblute.
Zudem arbeitet der Betriebsrat daran, dass Beschäftigte von ZF zu Wolfspeed wechseln können. Auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hat bei der Betriebsversammlung gesprochen. Sie sicherte den Beschäftigen Unterstützung zu.
Beschäftigung bis Ende 2025 gesichert
Bis Ende 2025 gilt für die Mitarbeiter in Saarbrücken noch eine Beschäftigungssicherung – betriebsbedingte Kündigungen sind damit ausgeschlossen. Im schlimmsten anzunehmenden Fall könnte die Zahl der Arbeitsplätze danach aber von derzeit rund 9000 auf 3500 zurückgehen, warnte der ZF-Gesamtbetriebsratsvorsitzende vor einigen Wochen.
Aktuell werden in Saarbrücken Getriebe produziert. Im Herbst hatte ZF angekündigt, das Werk zum Leitstandort für die Elektromobilität umbauen zu wollen und einen dreistelligen Millionenbetrag zu investieren. Auch die Landesregierung hatte einen ähnlichen Betrag zur Unterstützung des Autozulieferers zugesagt.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 06.03.2023.