Offenbar acht Automobilhersteller an Ford interessiert
Am Ford-Standort in Saarlouis sind bisher acht Automobilhersteller interessiert. Das teilte Ford-Deutschland-Chef Martin Sander am Mittwoch den Beschäftigten mit. Konkrete Verhandlungen mit Kaufinteressenten seien aber noch nicht in Sicht.
Knapp ein halbes Jahr nachdem Ford das Ende der Autoproduktion in Saarlouis verkündet hat, hat am Mittwoch in Saarlouis die letzte Betriebsversammlung des Jahres stattgefunden. Im Vorfeld war bei den Beschäftigten die Hoffnung groß, dass sie dort vielleicht erfahren, wie es im Werk weitergehen könnte.
Doch auch nach der Betriebsversammlung gibt es noch keinen konkreten Zukunftsplan für das Werk. Der ursprüngliche Plan, dass man bis zum Jahresende ein Konzept vorlegen wolle, sei verfehlt worden, sagte der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal dem SR.
Acht Automobilhersteller interessiert
In einem Schreiben teilte Ford-Deutschland-Chef Martin Sander den Beschäftigten lediglich mit, dass es derzeit keine weiterführenden Verhandlungen mit Käufern oder Interessenten für das Werk gibt. Bisher sei schon mit 15 potenziellen Investoren gesprochen worden, darunter acht Automobilhersteller.
Einige der Investoren hätten nicht nur Interesse bekundet, sondern bereits auch den Standort besucht - zum Teil sogar mehrfach.
Man werde diese Gespräche weiter verfolgen. Allerdings heißt es in der Mitteilung auch: "Aktuell gibt es jedoch noch keinen Käufer oder Interessenten, bei dem wir mit Sicherheit davon ausgehen können, in weiterführende Verhandlungen eintreten zu können."
Focus soll bis 2025 bleiben
Insgesamt seien aber viele verschiedene langfristige Geschäftstätigkeiten möglich. Weiterhin wird von der Geschäftsführung angeboten, bis zu 700 Jobs in Saarlouis zu erhalten. Man sei auch optimistisch, noch zusätzliche Beschäftigungsoptionen zu finden. Mitarbeiter könnten zudem im Werk Köln arbeiten - in nicht unerheblicher Zahl. An der Laufzeit für die Produktion des Focus bis zum Jahr 2025 soll festgehalten werden.
Thema im Wirtschaftsausschuss
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) wird sich am Freitag noch einmal im Wirtschaftsausschuss des Landtages zur aktuellen Situation bei Ford äußern. Nach Angaben des Ministers konzentriert sich die Landesregierung bei ihren Bemühungen der Investorensuche auf drei Stränge: die klassische Automobilproduktion, modulare Produktion sowie Energie- und Kreislaufwirtschaft.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 14.12.2022 berichtet.