Saarbrücker Stadtrat kippt Bio-Zertifizierung für Essen in Kitas und Schulen
Der Saarbrücker Stadtrat hat mit großer Mehrheit beschlossen, dass beim Essen für städtische Kitas und Grundschulen in diesem Jahr auf die Bio-Zertifizierung verzichtet werden soll. Die Stadtverwaltung hatte auf zwei zentrale Probleme mit ihr hingewiesen.
Die Saarbrücker Verwaltung sah sich zum Handeln gezwungen: Die vergangenen drei Jahre hätten gezeigt, dass mit der Einführung der Bio-Verpflichtung für das Mittagessen in den städtischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen zwei negative Entwicklungen einhergingen.
Die Preise seien demnach auf über vier Euro pro Essen gestiegen und damit nicht für alle Familien tragbar. Zudem gingen immer weniger Bewerbungen auf die Ausschreibungen ein, sodass keine wirkliche Auswahl mehr möglich gewesen sei.
Ein Vorschlag der Verwaltung lautete daher: Für die nächste Ausschreibung für drei Kitas und drei Grundschulen soll auf die Bio-Vorgabe verzichtet, sehr wohl aber noch auf die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bestanden werden.
Grüne und die Fraktion dagegen
Alle Fraktionen im Stadtrat außer die Grünen und die "Fraktion" stimmten dafür. Die Verwaltung soll für künftige Ausschreibungen untersuchen, ob sich durch die Aussetzung der Bio-Vorgabe positive Auswirkungen auf den Preis und Wettbewerb ergeben. Die Aussetzung dieser Vorgabe gilt für dieses Jahr.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 07.02.2023 berichtet.