Saar-Banken halten an Bargeld-Ausgabe am Schalter fest
Immer weniger Menschen nutzen den Bankschalter, um Bargeld abzuheben. Die Deutsche Bank will deshalb die Bargeldausgabe am Schalter mittelfristig in den meisten Filialen in Deutschland einstellen. Bei den größeren Banken im Saarland sind ähnliche Überlegungen derzeit aber kein Thema.
Geldscheine nur noch am Automaten und nicht mehr am Schalter: Die Deutsche Bank will mittelfristig in den meisten Filialen kein Bargeld mehr anbieten, sondern nur in größeren Zentren. Damit will die Deutsche Bank kosten sparen - reagiert aber auch auf die stetig sinkende Nachfrage.
Immer weniger Bargeldgeschäfte am Bankschalter
Im Jahr 2020 registrierte die Bundesbank noch rund 86 Millionen Geldabhebungen an einem Bankschalter in Deutschland. Zehn Jahre zuvor waren es noch mehr als drei Mal so viele. Deutlich häufiger holen die Menschen ihr Geld am Automaten. Vor der Coronapandemie waren es jeweils um die zwei Milliarden Transaktionen - im ersten Coronajahr sank die Zahl auf knapp 1,6 Milliarden Vorgänge.
Kartenzahlung legt rapide zu
Im gleichen Zeitraum legte die Kartenzahlung deutlich an Bedeutung zu. Waren es 2007 noch etwa 2,15 Bezahlvorgänge, stieg die Zahl insbesondere in den letzten Jahren rapide an. Im ersten Coronajahr 2020 verzeichnete die Zahlungsdienstleister in Deutschland laut der Bundesbank 7,5 Bezahlvorgänge mit der Karte. Selbst bei Kleinstbeträgen wird die Kartenzahlung immer beliebter.
Diesen Trend spüren auch die Banken im Saarland. "Wir stellen ebenfalls eine weiter sinkende Tendenz bei den Ein- und Auszahlungen in unseren Filialen fest", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bank1Saar, Carlo Segeth. Ähnlich äußerte sich die Sparkasse Saarbrücken auf SR-Anfrage.
Bank1Saar und Sparkasse Saarbrücken planen keine Änderungen
Anders als die Deutsche Bank wollen die Sparkasse und die Bank1Saar aber am Bargeldgeschäft am Schalter festhalten. "Aktuell sehen wir keine Veranlassung, die verfügbaren Service-Leistungen für Bargeld zu verändern", so Segeth. Auch andere Service-Leistungen wie etwa Überweisungen würden weiterhin auch am Schalter möglich sein.
Wobei das nicht bedeutet, dass das dauerhaft so bleiben muss. "Wir passen unsere Dienstleistungsangebote kontinuierlich dem Kundenverhalten und den Markterfordernissen an", teilte etwa die Sparkasse mit.
Immer Bargeld für den Notfall parat haben
Dass Bargeld insgesamt aber noch auf lange Zeit ein wichtiges Zahlungsmittel bleiben wird, hat kürzlich der Ausfall einzelner Kartenterminals bundesweit gezeigt. In vielen Geschäften oder auch an einigen Tankstellen war Kartenzahlung nicht möglich. Vor diesem Hintergrund hatte der Finanzexperte Thomas Beutler von der Verbraucherzentrale Saarland noch einmal betont, dass man für den Notfall immer eine Bargeldreserve zuhause haben sollte.