Weniger Nettogewinn trotz Umsatzsteigerung bei ZF
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat im vergangenen Jahr trotz deutlichen Umsatzwachstums unterm Strich weniger verdient. Nach Unternehmensangaben stieg der Umsatz leicht. Nach Steuern lag der Gewinn aber kaum halb so hoch wie im Jahr zuvor. Im Werk in Saarbrücken blieb die Getriebeproduktion 2022 stabil.
Man habe zwar die eigenen Prognosen erreicht, doch das reiche nicht aus, um den beschleunigten Wandel hin zur Elektromobilität zu bewältigen, sagte der neue ZF-Chef Holger Klein. Man könne mit diesem Finanzergebnis nicht zufrieden sein.
Der ZF-Umsatz stieg, bereinigt um Währungseffekte, um rund neun Prozent auf 43,8 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern lag bei 376 Millionen Euro. Das ist kaum halb so hoch wie im Jahr zuvor.
Man habe ein Effizienz-Programm mit einer strikten Kostendisziplin gestartet, sagte Klein. Dafür werden auch einige Geschäftsfelder, sogenannte Divisionen, zusammengelegt oder neu aufgestellt. Zudem wolle man sich unabhängiger machen vom Pkw-Geschäft.
Produktion und Personal in Saarbrücken konstant
Positiv für das Werk Saarbrücken: Bei der Umstellung auf Komponenten für E-Fahrzeuge kommt ZF offenbar voran - der Auftragsbestand für E-Antriebe, die auch in Saarbrücken gebaut werden sollen, belaufe sich mittlerweile auf mehr als 30 Milliarden Euro, heißt es.
In Saarbrücken wurden 2022 rund 2,5 Millionen Getriebe produziert und damit etwa so viele wie 2021. Unverändert ist auch die Zahl der Beschäftigten im Saarland mit aktuell rund 9000 Mitarbeitern – darunter fünf Prozent befristete Mitarbeiter.
Moderate Erwartungen ans laufende Jahr
Angesichts des weiterhin wirtschaftlich schwierigen Umfeldes und der schrumpfenden Fahrzeugproduktion rechnet ZF im laufenden Jahr insgesamt mit einem moderaten Umsatzzuwachs auf mehr als 45 Milliarden Euro.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 16.03.2023 berichtet.