Atomausstieg kommt einigen Saar-Parteien zu früh
Der Atomausstieg ist beschlossene Sache, am Wochenende gehen die letzten deutschen Meiler vom Netz. In der Saar-Politik sind die Reaktionen darauf gemischt: Während die einen das befürworten, sehen die anderen drohende Engpässe bei der Energieversorgung.
Lange wurde der Ausstieg aus der Atomenergie diskutiert, am Samstag ist es nun soweit. Dann werden die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet.
Aus Sicht der Saar-SPD ist der Atomausstieg ein Meilenstein. "Natürlich ist das Saarland ein Standort, der sehr industrie- und energieintensiv ist", sagt der energiepolitische Sprecher Sebastian Schmidt. Dennoch sieht die Partei die Energiesicherheit nicht in Gefahr. Man sei darauf bedacht, dass die Energieversorgung sichergestellt wird. Bereits jetzt werde nur ein geringer Anteil der Energie aus Kernkraft gewonnen.
Atomkraft als Reserve gefordert
Die CDU sieht das anders. Mit der Umstellung auf grünen Stahl werde gerade im Saarland künftig viel Strom benötigt. "Von daher müssen wir alle Ressourcen, die wir haben, auch nutzen können", so Generalsekretär Frank Wagner. Der Ausstieg komme zu früh.
Die FDP ist der Meinung, die funktionsfähigen Meiler müssten als Reserve erhalten bleiben, sagte der Landesvorsitzende Oliver Luksic. Der Ausstieg sei derzeit ein Fehler. Bei der AfD heißt es, der Wohlstand des Landes sei in Gefahr. Es müsse daher sogar über neue Kraftwerke nachgedacht werden.
Grünen am Ende eines emotionalen Kampfes
Erleichtert hingegen sind erwartungsgemäß die Grünen im Saarland. Nach vierzig Jahren gehe ein emotionaler Kampf zu Ende. "Wir sind alle erleichtert. Das ist etwas, was unbedingt sein muss. Wir sagen ja schon seit 40 Jahren, dass die Atomenergie nicht die Energie ist, die wir brauchen", sagt die Grünen-Vorsitzende Uta Sullenberger.
Welche Gefahren Atomkraft berge, habe man in Tschernobyl und Fukushima gesehen. Nun müsse man umdenken, umplanen und sich ganz auf die Energiewende konzentrieren.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 12.04.2023 berichtet.