Kleist für Gütesiegel im Journalismus
Internet-Nutzer sollten besser vor Manipulation im Netz geschützt werden. Das forderte SR-Intendant Thomas Kleist anlässlich der Verleihung des Deutsch-Französischen Journalistenpreises. Er schlug ein Gütesiegel vor. Qualitäts-Journalismus müsse für den Internet-Nutzer klar erkennbar sein.
Der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Prof. Thomas Kleist, hat vorgeschlagen, ein Gütesiegel für Qualitätsjournalismus einzuführen. Bei der Verleihung des Deutsch-Französischen Journalistenpreises (DFJP) sagte Kleist am Dienstag in Paris, dies könne dem Internetnutzer „auf Anhieb vor Augen führen, mit wem er es zu tun hat und wem er vertrauen kann“. Als Vergleich zog Kleist dem TÜV-Kennzeichen auf Elektrogeräten.
Klare Kriterien für Qualität
„Die Fülle an Informationen im Netz ist schier unüberschaubar geworden; es wird zunehmend schwieriger einzuordnen, welche Meldungen die Wirklichkeit objektiv abbilden und welche manipulativ bzw. manipuliert sind", so Kleist. Dies sei eine Bedrohung für unsere freiheitlichen Demokratien. Da stelle sich die Frage, „wie wir uns davor besser schützen können.“ Grundlage für ein solches Gütesiegel könne ein einfacher Kriterien-Katalog mit klaren Botschaften sein - was die Recherche, die Quellentransparenz, das Fakten-Checking und das Recht auf Gegendarstellung betreffe.
Würdigung für Ehepaar Klarsfeld
In seiner Begrüßungsrede anlässlich der Verleihung des Großen Deutsch-Französischen Medienpreises des DFJP an Beate und Serge Klarsfeld für ihr außergewöhnliches Engagement für Gerechtigkeit und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus und Rassismus würdigte Kleist die Arbeit des Ehepaars wider das Vergessen. Auch und gerade in Zeiten des Internets sei dies von großer Bedeutung: „Beide sind für uns Vorbilder“, so Kleist.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 03.07.2019 berichtet.