GEW fordert Aussetzung der Präsenzpflicht
Die Bildungsgewerkschaft GEW appelliert an das saarländische Bildungsministerium, die Präsenzpflicht für Abschlussklassen bis Ende des Monats auszusetzen. Als Grund nennt sie die weiter steigenden Corona-Inzidenzwerte.
Präsenzunterricht sei angesichts der aktuellen Corona-Zahlen nicht zu verantworten, so die saarländische GEW-Landesvorsitzende Birgit Jenni. Der Gesundheitsschutz habe oberste Priorität und müsse auch für die landesweit über 4.000 Schülerinnen und Schüler in Abschlussklassen und deren Lehrkräfte gewährleistet sein.
Schüler und Lehrer in Angst
"Eine Präsenzpflicht elf Tage nach Silvester einzufordern, ist grob fahrlässig und entspricht nicht den Empfehlungen der Wissenschaft", sagte Jenni. Das Bildungsministerium untergrabe mit der Entscheidung die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie.
"Viele der Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler haben nicht nur Angst um die eigene Gesundheit, sondern auch um die Menschen in ihrem engsten Umkreis", betonte sie. Dies zeigten auch die von Schülern initiierten Online-Petitionen im Saarland.
Die GEW-Landesvorsitzende forderte vom Land langfristige Perspektiven für die Schulleitungen. "Die Schulen brauchen einen klaren Stufenplan, der vorgibt, bei welchen Inzidenzwerten, welche Maßnahmen ab dem 1. Februar greifen sollen", so Jennis Forderung. Das Bildungsministerium habe dazu noch keinen festen Plan vorgelegt.
Abschlussjahrgänge zuerst
Das Bildungsministerium hatte am Donnerstag angekündigt, dass die Schulen noch nicht den Präsenzbetrieb für alle Schüler wieder aufnehmen. Ausnahmen bilden die Abschlussklassen. Zuerst sollen am Montag die jungen Erwachsenen wieder zur Schule gehen, die ein Abitur oder Fachabitur in diesem Jahr machen.