80-Meter-Rotorblatt erfolgreich transportiert
Nach einem Fehlversuch am Montag ist in der Nacht ein rund 80 Meter langes Windradblatt in den Windpark Gersweiler transportiert worden. Eigentlich sollte dabei ein Kran helfen. Doch als schon alles vorbereitet war, kam der Projektleiter auf eine andere Idee.
Eigentlich hätte das 78 Meter lange Rotorblatt auch schon am Montag seinen Weg nach Gersweiler zum im Bau befindlichen Windpark finden sollen. Doch beim Schwertransport gab es Probleme. An der Eisenbahnbrücke in der Kokereistraße musste der Transport abgebrochen werden, weil der Windradflügel sich unter der Brücke zu sehr durchgebogen hätte.
In der vergangenen Nacht wurde nun ein neuer Versuch unternommen – mit Erfolg. Mit Hilfe eines Krans sollte der Schwertransporter die Brücke passieren und das Windradblatt nach Gersweiler bringen. Der Plan war, das Rotorblatt damit anzuheben, um die Durchbiegung auszugleichen. Letztlich funktionierte es aber auch ohne Kran, und zwar dank einer Idee des Projektleiters Sebastian Sehl.
„Wir haben den Selbstfahrer praktisch seitlich versetzt gefahren und dann die Straßensteigung ausgenutzt. Das Fahrwerk vom Selbstfahrer auf Keil gefahren, also vorne abgesenkt und hinten hochgelassen, und dann mehrfach seitlich versetzt gefahren. Das war eine neue Variante, die ich hier ausprobieren wollte“, wie Sehl dem SR schildert. „Ich bin froh, dass es mit Variante zwei geklappt hat und habe noch eine Kiste Wein gewonnen, weil da sonst keiner dran geglaubt hat.“
Warten auf Windfenster
In den kommenden Wochen sollen insgesamt drei Rotorblätter sowie ein Generator über die A620 transportiert werden. Den Generator zu bewegen sei kein Problem, sagt Sehl. Die knapp 80 Meter langen Windradflügel seien da schon etwas komplizierter. Denn diese biegen sich wegen ihrer Länge durch, weshalb das Unternehmen besonders auf sogenannte Windfenster achten müsse, um die Ladung nicht zu beschädigen. Das sind laut Sehl Zeitpunkte, an denen wenig Wind weht.
Nächste Woche würde es bisher kein solches Windfenster geben. Es wird damit gerechnet, dass die Transporte Ende Januar abgeschlossen sein werden. Bis dahin bleibt auch die Baustelle auf der A620 am Völklinger Hafen bestehen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 07.01.2022 berichtet.