GIU-Geschäftsführer Welker droht heute der Rauswurf
Dem umstrittenen Geschäftsführer der Saarbrücker Wirtschaftsförderungsgesellschaft GIU, Martin Welker, könnte heute der endgültige Rauswurf bevorstehen. Der 54-Jährige Jurist war im November wegen mutmaßlicher Preisabsprachen beim Bau des Ludwigsparkstadions beurlaubt worden. Inzwischen gibt es neue Vorwürfe gegen ihn.
Nachdem es in der vergangenen Woche Durchsuchungen unter anderem wegen angeblicher Abgeordnetenbestechung gab, befasst sich der Aufsichtsrat am frühen Freitagnachmittag erneut mit der "Personalie Welker". Im Mittelpunkt der heutigen Sitzung steht der Bericht einer Frankfurter Anwaltskanzlei.
Der Kanzlei hatten die Verdachtsmomente gegen Welker im November für eine fristlose Kündigung nicht ausgereicht, das könnte sich nun aber geändert haben: Denn die mutmaßliche Bestechung der beiden Stadträte der Sartirepartei "Die Partei" im Vorfeld der Stadtratssitzung zur Erweiterung der Fußgängerzone wiegt schwer, so schwer, dass sich die Generalstaatsanwaltschaft der Sache angenommen hat.
Keine Ermittlungen gegen OB Conradt
Die Staatsanwaltschaft hat allerdings auf Nachfrage erklärt, dass sich die Ermittlungen ausschließlich gegen Welker und die beiden Ratsmitglieder richten - und nicht etwa gegen CDU-Oberbürgermeister Uwe Conradt.
Zwar klingen die Vorwürfe insgesamt abenteuerlich und werden nicht nur von Welker, sondern auch von den beiden - angeblich mit 800 Euro geschmierten - Stadträten bestritten. Trotzdem könnten sie das Fass zum Überlaufen und Welker den Rauswurf bringen.
Ein Ende mit Schrecken?
Denn Welkers Eskapaden, vom ominösen Geldkoffer mit 389.000 Euro auf seinem Dachboden, über ilegalen Waffenbesitz bis hin zur Abgeordentenbestechung, schaden dem Image der einst so geschätzten GIU. Die SPD jedenfalls will seinen Rauswurf: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, hieß es schon im November bei den Genossen.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 28.04.2023.