Das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken (Foto: IMAGO / BeckerBredel)

KV für Bereitschaftspraxis am Evangelischen Krankenhaus

Steffani Balle / Onlinefassung: Tabea Prünte   10.03.2023 | 18:55 Uhr

Das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken hat geschlossen – drei Wochen früher als geplant. Die Kassenärztliche Vereinigung hat nun angeboten, am Standort eine Bereitschafts-Praxis zu eröffnen.

Am Freitag wurde das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken geschlossen. Lange war unklar, wie es mit dem Standort weitergehen soll. Zunächst wurde kürzlich bekannt, dass ambulante Operationen trotzdem weiter möglich sein sollen.

Außerdem sei eine Bereitschaftspraxis in kleinerem Umfang möglich, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Thomas Rehlinger, dem SR. Dort soll zu Randzeiten, also an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und Brückentagen, ein Mediziner oder eine Medizinerin vor Ort sein.

Die Bereitschaft ist für diejenigen Patientinnen und Patienten gedacht, die nicht direkt ins Krankenhaus müssen, deren Erkrankung aber auch nicht tagelang Zeit hat, bis der Hausarzt wieder öffnet, so Rehlinger.

Video [aktueller bericht, 10.03.2023, Länge: 2:49 Min.]
KV will Bereitschaftspraxis in Evangelischem Krankenhaus eröffnen

Bereitschaftssangebot soll ausgebaut werden

Der Arzt oder die Ärztin sollen dann stundenweise vor Ort sein, nicht rund um die Uhr. Die beiden anderen Bereitschaftspraxen am Klinikum auf dem Winterberg und am Caritas-Klinikum auf dem Rastpfuhl sollen weiterhin Bestand haben.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Pläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zur Stärkung der ambulanten Versorgung an Krankenhäusern würden diese beiden Standorte zukünftig sogar eher ausgebaut als verkleinert, so Rehlinger.

Am Evangelischen Krankenhaus soll Bereitschaftspraxis entstehen
Audio [SR 3, (c) Steffani Balle, 10.03.2023, Länge: 00:46 Min.]
Am Evangelischen Krankenhaus soll Bereitschaftspraxis entstehen

EVK-Gelände fällt an Kirchengemeinde zurück

Am Freitagnachmittag hat es auch ein Gespräch im Gesundheitsministerium gegeben, bei dem alle Beteiligten – die KV, die Evangelische Kirchengemeinde sowie die Kreuznacher Diakonie – zusammengekommen sind, um über die weiteren Schritte zur medizinischen Versorgung nach der Schließung zu beraten.

Demnach wolle man an einer gemeinsamen Lösung arbeiten, um auch längerfristig ein ambulantes Angebot vor Ort zu ermöglichen, teilte das Gesundheitsministerium im Anschluss des Gesprächs mit. Zudem werde das Hospiz vor Ort weiterhin durch die Diakonie betrieben. Die KV prüfe, ob die Pläne einer Bereitschaftsdienstpraxis vor Ort realisiert werden können.

Schließung des Ev. Krankenhauses in Saarbrücken
Neue Jobs sind gefunden, die Wut auf den Arbeitgeber ist geblieben
Die Letzten machen das Licht aus. Am 10. März um 23.59 Uhr endet die Zeit des EVK als innerstädtisches Krankenhaus in Saarbrücken. Der Träger, die Kreuznacher Diakonie, nannte als Grund für die drei Wochen frühere Schließung, dass einfach nicht mehr genügend Personal da sei, um die Schichten zu besetzen. SR-Reporterin Steffani Balle hat einige der letzten Beschäftigten am Krankenhaus getroffen.

Die Einigung sieht außerdem vor, dass die Kreuznacher Diakonie das Grundstück in der Saarbrücker Innenstadt an die Evangelische Kirchengemeinde zurückgeben muss – und zwar im Laufe des Jahres.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 10.03.2023 berichtet.

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Kaum noch Beschäftigte
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Das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken wird bereits am Freitag seinen letzten Tag haben. Eigentlich sollte es erst Ende März schließen - aber schon jetzt haben so viele Beschäftigte neue Jobs gefunden, dass ein Betrieb nicht mehr möglich ist.

Trotz Schließung
Weiter ambulante Operationen im Evangelischen Krankenhaus
Obwohl das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken bereits am Freitag schließt, sollen ambulante Operationen trotzdem weiter an dem Standort möglich sein. Es gibt einen Mietvertrag zwischen dem ambulanten OP-Zentrum und der Kreuznacher Diakonie. Am Freitag sollen weitere Details bekanntgegeben werden.


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