KV für Bereitschaftspraxis am Evangelischen Krankenhaus
Das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken hat geschlossen – drei Wochen früher als geplant. Die Kassenärztliche Vereinigung hat nun angeboten, am Standort eine Bereitschafts-Praxis zu eröffnen.
Am Freitag wurde das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken geschlossen. Lange war unklar, wie es mit dem Standort weitergehen soll. Zunächst wurde kürzlich bekannt, dass ambulante Operationen trotzdem weiter möglich sein sollen.
Außerdem sei eine Bereitschaftspraxis in kleinerem Umfang möglich, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Thomas Rehlinger, dem SR. Dort soll zu Randzeiten, also an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und Brückentagen, ein Mediziner oder eine Medizinerin vor Ort sein.
Die Bereitschaft ist für diejenigen Patientinnen und Patienten gedacht, die nicht direkt ins Krankenhaus müssen, deren Erkrankung aber auch nicht tagelang Zeit hat, bis der Hausarzt wieder öffnet, so Rehlinger.
Bereitschaftssangebot soll ausgebaut werden
Der Arzt oder die Ärztin sollen dann stundenweise vor Ort sein, nicht rund um die Uhr. Die beiden anderen Bereitschaftspraxen am Klinikum auf dem Winterberg und am Caritas-Klinikum auf dem Rastpfuhl sollen weiterhin Bestand haben.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Pläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zur Stärkung der ambulanten Versorgung an Krankenhäusern würden diese beiden Standorte zukünftig sogar eher ausgebaut als verkleinert, so Rehlinger.
EVK-Gelände fällt an Kirchengemeinde zurück
Am Freitagnachmittag hat es auch ein Gespräch im Gesundheitsministerium gegeben, bei dem alle Beteiligten – die KV, die Evangelische Kirchengemeinde sowie die Kreuznacher Diakonie – zusammengekommen sind, um über die weiteren Schritte zur medizinischen Versorgung nach der Schließung zu beraten.
Demnach wolle man an einer gemeinsamen Lösung arbeiten, um auch längerfristig ein ambulantes Angebot vor Ort zu ermöglichen, teilte das Gesundheitsministerium im Anschluss des Gesprächs mit. Zudem werde das Hospiz vor Ort weiterhin durch die Diakonie betrieben. Die KV prüfe, ob die Pläne einer Bereitschaftsdienstpraxis vor Ort realisiert werden können.
Die Einigung sieht außerdem vor, dass die Kreuznacher Diakonie das Grundstück in der Saarbrücker Innenstadt an die Evangelische Kirchengemeinde zurückgeben muss – und zwar im Laufe des Jahres.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 10.03.2023 berichtet.