Weihnachten: Hochkonjunktur für Telefonbetrüger
Es sind bekannte Maschen: Ein vermeintlicher Enkel oder ein falscher Polizist versuchen am Telefon, vor allem ältere Menschen übers Ohr zu hauen. In der Weihnachtszeit haben die Gauner Hochkonjunktur. Die Corona-Pandemie spielt ihnen dabei in die Karten. Die Polizei warnt und gibt Tipps, wie man sich schützen kann.
Corona verändert alles – auch das Weihnachtsfest. Vor allem ältere Menschen werden nicht im bislang gewohnten Umfang Besuch empfangen, sondern die Feiertage häufig alleine zu Hause verbringen.
Falscher Polizist und vermeintlicher Enkel
Gerade diesen Umstand sehen Betrüger als große Chance an und versuchen, mit verschiedenen Maschen Geld zu ergaunern. Da wäre etwa der falsche Polizeibeamte, der am Telefon versucht, meist ältere Menschen dazu zu bewegen, Geld, Schmuck oder andere Wertgegenstände zu übergeben. Meistens wird behauptet, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden und die Polizei müsse das Vermögen sichern, bevor die Einbrecher zuschlagen. Die Polizei weist daraufhin, dass sie niemals Geld oder Wertsachen von den Bürgern fordern wird.
Auch der vermeintliche Enkel, der wegen eines vorgetäuschten finanziellen Engpasses dringend Geld benötigt, wird häufig als Betrugsmasche genutzt. Ebenso der Anruf eines Notars oder Rechtsanwalts, der behauptet, man habe einen hohen Geldbetrag, ein Auto oder eine Reise gewonnen. Vor Auszahlung oder Übergabe des Gewinnes sei jedoch eine Verwaltungsgebühr fällig.
Die Polizei warnt zudem, dass in der Corona-Pandemie neue Maschen nicht auszuschließen seien, wie das Erschwindeln von Geldbeträgen wegen einer angeblichen Covid-19-Erkrankung oder das Ergaunern von Weihnachtsgeschenken in Form von Bargeld.
Polizei gibt Tipps
Die Polizei rät dazu, dass Angehörige von Seniorinnen und Senioren diese auf die Betrugsmaschen aufmerksam machen und gibt einige Tipps.
- Niemals am Telefon unter Druck setzen lassen
- Hörer auflegen, wenn etwas merkwürdig erscheint
- Am Telefon nicht über persönliche und finanziellen Verhältnisse sprechen
- Niemals Telefonnummern, Adressen, Kontodaten oder Kreditkartennummern weitergeben
- Kontrollieren Sie mindestens einmal im Monat ihre Kontoauszüge und Ihre Telefonrechnung
- Niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen übergeben
- Im Zweifelsfall die Polizei unter der 110 oder die örtliche Polizeidienststelle anrufen. Dafür sollte nicht die Rückruffunktion genutzt werden
- Niemals Geld ausgeben, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern
- Keine Gebühren zahlen und keine gebührenpflichtigen Sonderrufnummern wählern. Diese beginnen häufig mit der Vorwahl: 099..., 0180..., 0137.
Für Beratungen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dezernats für Polizeiliche Kriminalprävention und Opferschutz des Landespolizeipräsidiums unter der Rufnummer 0681/962-3535 zur Verfügung. Weitere Informationen und Tipps finden sich unter www.polizei-beratung.de.