Ein Handwerker steht vor der Haustür (Foto: IMAGO / Markus van Offern)

Falsche Handwerker in Sulzbach unterwegs

Daniel Schlemper   04.04.2023 | 13:46 Uhr

Die Polizei Sulzbach warnt vor Haustürgeschäften mit angeblichen Handwerkern. Es sollen vermehrt günstige Reparaturarbeiten an Hausdächern angeboten werden. Später würden die Preise erhöht und die Arbeiten oft nicht fertiggestellt.

Es klingelt an der Tür und freundliche Handwerker bieten unschlagbare Preise an, um die Dachrinne auszubessern. In der Nachbarschaft habe man sogar schon ähnliche Arbeiten durchgeführt. Man müsse die knapp 200 Euro aber vorher in bar zahlen. Hier sollten alle Alarmglocken schrillen.

Vor genau solchen Betrugsmaschen warnt die Polizei Sulzbach. Seit Anfang des Jahres wurde dem ansässigen Kriminaldienst vermehrt derartige Begegnungen gemeldet. Das Problem: Die mündlich vereinbarten, vergleichsweise geringen Preise, werden am Ende nicht eingehalten.

Masche oft ähnlich

Ein zuständiger Kriminalhauptkommissar arbeitet aktuell an acht solcher Fälle aus Sulzbach. Auch in anderen Gemeinden wie Neunkirchen und Merzig seien immer mehr solche Betrugsfälle gemeldet worden. Meistens seien ältere Menschen die Opfer.

Die Täter gehen dabei oft gleich vor. Sie bieten an der Haustür Arbeiten an den Dachrinnen oder Fallrohren an – meist für günstige Preise zwischen 150 und 200 Euro. Wirklich notwendig seien die Arbeiten aber selten.

Die Handwerker entfernen dann zum Beispiel Teile der Fallrinne – verlangen dann aber zur Fortsetzung der Arbeit enorme Preise von teilweise über 800 Euro. Viele Kunden fühlen sich laut der Polizei dann unter Druck gesetzt und zahlen den Betrag tatsächlich.

Worauf man achten sollte

Die Masche funktioniert, weil die Betrüger keinen verbindlichen Kostenvoranschlag ausstellen, sondern nur mündlich über den Preis informieren. Auch die Zahlung erfolgt direkt an der Tür in bar – die Kunden kommen also nicht mehr an ihr Geld ran.

Die Polizei Sulzbach empfiehlt deshalb:

  • keine Haustürgeschäfte abschließen – Arbeiten nur nach wirklichem Bedarf durchführen lassen
  • keine rein mündlichen Absprachen
  • auf Kostenvoranschlag bestehen – mit Ausweisung der Mehrwertsteuer und klar erkennbarem Firmennamen mit Adresse etc.
  • auf Zahlung per Rechnung nach der geleisteten Arbeit bestehen und diese genau prüfen

Viele Spuren zu den Tätern gibt es laut Polizei bisher nicht. Es wurde in ein bis zwei Fällen ein verdächtiger weißer Mercedes-Sprinter mit einem französischen Kurzkennzeichen aus dem Forbacher Raum gesehen.

Über dieses Thema hat auch die SR 3 Rundschau am 04.04.2023 berichtet.


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