Benutzte Spritzen und anderer Müll im Q-Park Parkhaus am Rathaus in Saarbrücken.  (Foto: Privat)

Ärger um Müll in Q-Park Parkhaus

  30.10.2022 | 15:07 Uhr

Das Q-Park Parkhaus am Rathaus in Saarbrücken dient offenbar auch als Treffpunkt, um Drogen zu konsumieren. Das und liegen gelassener Müll führen dazu, dass sich Dauerparker dort unwohl fühlen. Stadt und Betreiber ist das bekannt, sie setzen auf Videoüberwachung. Diese scheint aber lückenhaft zu sein.

Benutzte Spritzen, mit Blut beschmierte Tücher und anderer, auch gesundheitsgefährdender Müll sind im Q-Park Parkhaus in Saarbrücken am Rathaus in letzter Zeit offenbar häufiger vorzufinden gewesen. Eine Dauerparkerin beobachtet solche Zustände regelmäßig und hat dem SR davon berichtet.

"Wenn Müll nur das einzige Problem in diesem Parkhaus wäre, wäre es vielleicht noch erträglich. Aber der Drogenkonsum, den man dort live mitbekommt, und die anschließende Verwüstung durch benutzte Spritzen, das ist schon grenzwertig", sagt sie. Abends gehe sie nur noch zu ihrem Auto, wenn sie zumindest am Telefon dabei begleitet werde. Denn häufig treffe sie dort genau die Personen an, die den Müll offenbar verursachen. "Dann sitzen auch mal 20 Leute um mein Auto herum", beschreibt die Frau.

Drogenkonsum im Parkhaus am Rathaus
Audio [SR 3, Markus Person, 02.11.2022, Länge: 02:55 Min.]
Drogenkonsum im Parkhaus am Rathaus

"Kein Saarbrücker Problem"

Der Stadt Saarbrücken sei das Problem bereits bekannt und sie weise den Betreiber regelmäßig auf die Situation hin, teilte ein Sprecher dem SR auf Anfrage mit. "Dass sich Menschen in weniger gut einsehbaren Bereichen im Stadtgebiet aufhalten und Müll hinterlassen oder Drogen konsumieren, ist nicht ausschließlich ein Saarbrücker, sondern ein sozialpolitisches Problem, das in vielen Großstädten vorkommt".

Da es sich bei dem Parkhaus um Privatgelände handelt, könne die Stadt ohnehin keinen direkten Einfluss nehmen. Im Austausch mit dem Betreiber habe sie aber bereits vorgeschlagen, weitere Überwachungskameras anzuschaffen.

Q-Park will Situation verbessern

Auf Überwachung setzt auch der Betreiber der Q-Park Parkhäuser. So seien in den Treppenhäusern bereits Kameras installiert, teilte er dem SR mit. Um für Sauberkeit zu sorgen, werden die Treppenhäuser nach eigenen Angaben jeden Montag, Mittwoch und Freitag feucht geputzt und einmal im Monat das gesamte Parkhaus.

Der Betreiber verweist außerdem auf die örtlichen Strukturen: "Das Problem von Obdachlosen und der lokalen Drogenszene ist uns in Saarbrücken bekannt", heißt es von Q-Park. "Wir investieren und arbeiten mit Polizei sowie der Stadt zusammen, um die Situation zu verbessern."

Verursacher fühlen sich unbeobachtet

Die Dauerparkerin selbst hat bereits mit Q-Park das Gespräch gesucht, von dort jedoch nach eigenen Angaben keine Rückmeldung erhalten. Stattdessen habe sie schließlich mit den mutmaßlichen Verursachern der Situation gesprochen.

Warum sie ausgerechnet hier im Parkhaus Drogen konsumieren, haben sie laut der Zeugin damit begründet, dass der Ort überdacht sei und nicht videoüberwacht werde - sie fühlten sich hier unbeobachtet.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 30.10.2022 berichtet.

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