Verspätungen und Ausfälle: Diese Rechte haben Passagiere
Weil es derzeit vermehrt zu Verspätungen und Ausfällen von Flügen kommt, sollten Passagiere ihre Rechte kennen. Das saarländische Verbraucherschutzministerium gibt Tipps, wie Reisende diese auch durchsetzen können.
Verspätungen von Flügen oder gar Ausfälle trüben die Vorfreude auf den Urlaub und können nicht zuletzt auch für viel Ärger sorgen. Etwa dann, wenn sich ein Rückflug um mehrere Stunden verzögert und Reisende nicht wie geplant am nächsten Tag wieder bei ihrem Arbeitsplatz erscheinen können. So wie es jüngst auch bei vielen saarländischen Urlaubern der Fall war.
Auch am Samstag gab es erneut Probleme. Ein Flug, der Urlauber von Mallorca zurück nach Saarbrücken bringen sollte, musste gestrichen werden.
Die Ereignisse hat das saarländische Verbraucherschutzministerium zum Anlass genommen, um Passagiere über ihre Recht bei Flugverspätungen und -ausfällen zu informieren.
EU-Fluggastrechte
Verspätet sich ein Flug demnach um mehr als drei Stunden, können Reisende Entschädigungsansprüche zwischen 250 und 600 Euro geltend machen. Voraussetzung dafür ist, dass die Flüge in einem EU-Land gestartet sind oder die Fluggesellschaft ihren Sitz in der EU hat. Das schließt auch die Schweiz, Norwegen und Island mit ein.
Startet die Maschine einen ganzen Tag später, muss sich die Fluggesellschaft zudem um die Verpflegung und Übernachtung ihrer Passagiere kümmern. Bei Annullierungen haben Verbraucherinnen und Verbraucher Anspruch auf die Erstattung des Ticketpreises.
Flugärger-App kann helfen
„Wer noch direkt vom Flughafen aus seine Ansprüche prüfen will, kann dafür die Flugärger-App der Verbraucherzentralen nutzen“, empfiehlt die saarländische Verbraucherschutzministerin Petra Berg (SPD).
Bei einem Verlust oder der Beschädigung von Gepäck durch die Fluggesellschaft sei es mit Hilfe der App etwa möglich, eine Packliste zu erstellen, Ausgaben zu dokumentieren und damit die Kosten bei dem Anbieter per Mail zurückzufordern.
Der aktuelle Koalitionsvertrag der Bundesregierung verspricht eine vollständige Automatisierung von Ausgleichszahlungen bei allen Verkehrsträgern. „Aufgrund der momentan immer häufiger auftretenden Probleme der Fluggesellschaften, sollte dieses Vorhaben rasch umgesetzt werden“, fordert Berg.