Eine Frau verwendet Nasenspray (Foto: picture alliance / Zoonar | lev dolgachov)

Forscher untersuchen, ob "Pollival" eine Coronainfektion verhindern kann

  14.04.2023 | 11:31 Uhr

Hätte die Corona-Pandemie vielleicht mit einem einfachen Nasenspray bekämpft werden können? Dieser Frage gehen jetzt Forscher der Uniklinik in Homburg in einer Studie nach. Sie testen, ob das Heuschnupfenmittel "Pollival" eine Corona-Infektion verhindern kann. Es werden noch Teilnehmende gesucht.

Dass das Nasenspray "Pollival" des Saarbrücker Arzneimittelherstellers Ursapharm bei einer vorhandenen Coronainfektion hilfreich sein kann, weiß man schon länger. Studien haben bereits im vergangenen Jahr gezeigt, dass der darin enthaltene Wirkstoff Azelastin die Vermehrung des Coronavirus im Nasen-Rachenraum hemmen kann.

Doch kann es auch eine Infektion verhindern? Könnte man es also zur Vorbeugung anwenden? Dieser Frage gehen nun Forschende der Uniklinik Homburg in einer eigenen Studie nach.

Beobachtung über zwei Monate

In der Studie werden zwei Gruppen von Probanden untersucht. Die eine Gruppe bekommt Pollival verabreicht, die andere ein Placebo-Spray. Wer was bekommt, wissen die Teilnehmer nicht.

Die Teilnehmenden bekommen über einen Zeitraum von acht Wochen das jeweilige Nasenspray. Gleichzeitig werden die Teilnehmer regelmäßig mit Abstrichen in der Nasenschleimhaut auf Corona-Viren untersucht.

Teilnehmer gesucht

Für die Studie werden noch Probandinnen und Probanden gesucht. Die Studienteilnehmer sollten zwischen 18 und 65 Jahre alt sein. Sie dürfen während der Studie und unmittelbar davor keine anderen Antihistaminika oder Nasensprays einnehmen. Detaillierte Informationen gibt es auf der Internetseite der Uniklinik Homburg.

Während der Studie müssen die Teilnehmer ein elektronisches Tagebuch führen. Dafür erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro.

Zuerst hatte die Saarbrücker Zeitung über die Studie berichtet.

Heuschnupfenmedikament zur Vorbeugung geeignet?

Pollival ist eigentlich ein Medikament, das bei Heuschnupfen angewendet wird: ein Antihistaminikum, das die allergische Reaktion und die auslösenden Faktoren blockiert.

Nachdem bekannt geworden war, dass das Spray bei positiv auf Corona getesteten Personen die Vermehrung des Coronavirus Sars-CoV-2 wirksam hemmt, hatte beispielsweise die Stadt St. Ingbert größere Mengen des Sprays geordert, um sie kostenlos Kitas und Schulen zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung zu stellen.


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