Die Entwicklungen in der Ukraine am Donnerstag aus saarländischer Sicht
Der russische Angriff auf die Ukraine hat im Saarland Bestürzung ausgelöst. Ein Überblick über die Entwicklungen und Reaktionen nach dem Angriff am Donnerstag aus saarländischer Sicht.
22.00 Uhr
Hiermit beenden wir unseren Ticker über die Entwicklungen und Reaktionen nach dem Angriff am Donnerstag aus saarländischer Sicht.
21.25 Uhr
Fast 300 Menschen bei Mahnwache in Saarbrücken
Trotz des schlechten Wetters hatten sich kurz nach sieben zwischen 250 und 300 Menschen vor dem Saarbrücker Staatstheater, um so ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk auszudrücken. Viele hatten Plakate dabei oder sich in Ukraine-Flaggen gehüllt.
Auch zahlreiche Politiker haben an der Mahnwache teilgenommen, darunter Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU), seine Stellvertreterin, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) und der Saarbrücker Oberbürgermeister Conradt (CDU).
19.58 Uhr
Saarland bereitet sich auf Flüchtlingsbewegung vor
Das Saarland bereitet sich angesichts des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine auf die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vor. Saar-Innenminister Klaus Bouillon sicherte den Menschen aus der Ukraine bedingungslose Solidarität zu.
Es gehe darum, schnell eine angemessene und tragfähige Infrastruktur zu schaffen. Das Land befinde sich derzeit im Austausch und in Verhandlungen darüber, wo Flüchtlinge potenziell untergebracht werden können.
19.04 Uhr
Russland-Experte: "Der Westen wird Putin nicht von seinen Plänen abhalten"
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine am Donnerstag zeigte sich Russlandexperte und ehemaliger Dozent an der Saar-Uni Dr. Hans Wassmund im SR-Interview überrascht. Er rechnet zwar nicht mit der Ausweitung des Russland-Ukraine-Konflikts auf NATO-Gebiet, die Entwicklungen bereiten ihm aber trotzdem Sorgen.
Sanktionen könnten Putin nicht stoppen, denn der russische Präsident wisse, dass der Westen wegen der Ukraine keinen Krieg riskieren würde. Stattdessen blickt Wassmund besorgt auf mögliche Sanktionen aus Russland, zum Beispiel wenn wir kein Gas mehr bekommen.
18.16 Uhr
Friedens- und Konfliktforscher: Russland hat den Krieg lange geplant
Der teilweise Truppenabzug aus der Ukraine vor einer Woche wurde fälschlicherweise als Zeichen der Entspannung interpretiert, sagt Matthias Dembinksi, Senior Researcher bei der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Man müsse davon ausgehen, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg von langer Hand geplant habe.
Bereits im Dezember hätte man hellhörig werden können: Der Kreml habe damals schon bewusst Maximalforderungen formuliert. Mit dem Wissen, dass der Westen die Forderungen ablehnen würde, sei damit aus Sicht Russlands eine vermeintliche Rechtfertigung für den militärischen Angriff gegeben.
18.04 Uhr
Landrat Gallo sichert Ukraine Unterstützung zu
Der Landrat des Saarpfalz-Kreises, Theophil Gallo, hat der Ukraine Unterstützung zugesichert, zum Beispiel bei medizinischen Hilfeleistungen. Er habe nach eigenen Angaben spontan in einer Videokonferenz angeboten, "gegebenenfalls und wenn notwendig auch Flüchtlinge aufzunehmen, wenn das unsere polnischen Partner nicht alleine schaffen."
17.43 Uhr
Rehlinger warnt vor höheren Energiepreisen
Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) hat angesichts des Kriegs in der Ukraine vor höheren Energiepreisen gewarnt. Die SPD-Politikerin sagte nach einer Schaltkonferenz mit Vertretern der Saar-Wirtschaft, dies betreffe nicht nur die Industrie sondern auch das Handwerk und die privaten Verbraucher.
Dieser Krieg werde zwar auch Auswirkungen auf Deutschland und das Saarland haben, es bestehe aber derzeit kein Grund zur Panik.
Direkter Ansprechpartner für betroffene Unternehmen sind laut Ministerium Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke und sein Team, insbesondere für den Mittelstand. Auch die IHK will unterstützen. Zudem soll es Runden mit den verschiedenen Branchen und dem Wirtschaftsministerium geben.
17.00 Uhr
Katastrophenforscher: Waren mental auf Situation in Ukraine nicht vorbereitet
Die Verunsicherung ist angesichts der Entwicklungen in der Ukraine auch bei den Menschen in Deutschland zum Teil groß. Auf diese Situation sei man nicht vorbereitet gewesen, sagt der Katastrophenforscher Martin Voss im SR-Interview. Er rät dazu, sich nicht ausschließlich auf das Thema zu konzentrieren, sondern sich auch mit Alltäglichem zu beschäftigen.
16.31 Uhr
SR 3: Ukrainer aus dem Saarland besorgt
Im Saarland leben über Tausend Menschen aus der Ukraine. Viele von ihnen haben Freunde und Familie dort, um die sie sich jetzt große Sorgen machen, berichten sie im Gespräch mit SR 3.
16.27 Uhr
FDP fordert Land auf, sich auf Flüchtlinge vorzubereiten
Die stellvertretende FDP-Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin zur Landtagswahl Angelika Hießerich-Peter hat die Landesregierung aufgefordert, sich auf Flüchtlinge aus der Ukraine vorzubereiten.
"Unsere Aufgabe ist es nun, für schnelle und unbürokratische Hilfe zu sorgen. Dabei sollten wir auf bewährte Strukturen zurückgreifen und prüfen, wie Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann", schrieb Hießerich-Peter.
16.09 Uhr
UNSERDING: Augenzeuge Vlad berichtet aus Kiew
Koch Vlad (21 Jahre alt) ist zurzeit zu Besuch bei Verwandten in der Ukraine. Er berichtet im Interview mit UNSERDING, wie er die Situation erlebt.
16.02 Uhr
"Digitaler Rosenmontag" abgesagt
Der Bund Deutscher Karneval hat angesichts der Ukrainekrise für Rosenmontag geplante Streams abgesagt. Unbeschwertes Feiern sei derzeit nicht denkbar, teilte der BDK dem SR mit.
Am Abend soll es eine Presseerklärung auf dem YouTube-Kanal geben.
15.54 Uhr
Sondersitzung des Ministerrats am Freitag
Der saarländische Ministerrat wird sich am Freitag in einer Sondersitzung mit der Situation in der Ukraine befassen. Auf der Tagesordnung stünden Fragen zur Energiesicherheit, zur Infrastruktur, inneren Sicherheit und zum Katastrophenschutz, zur Cybersicherheit und zu den wirtschaftlichen Folgen für betroffene Unternehmen im Saarland.
Ministerpräsident Tobias Hans sagte, die Landesregierung werde "an einem Strang ziehen, um die Herausforderungen des Krieges für das Saarland zu bewältigen."
15.39 Uhr
Kundgebung gegen Krieg am Samstag
Das FriedensNetz Saar hat für Samstag zu einer Kundgebung gegen Krieg und Aufrüstung aufgerufen. Beginn ist am Samstag um 11.55 Uhr auf dem Tbilisser Platz vor dem Saarbrücker Staatstheater.
14.59 Uhr
SR 1: Wie mit Kindern über den Ukraine-Krieg sprechen?
Auch Kinder bekommen die Geschehnisse in der Ukraine mit. Damit sie mit der Situation besser klar kommen, sollte man sich nicht ständig, sondern nur zu festen Zeiten ohne die Kids über die Lage informieren und mit Kindern besser nur Kindernachrichten hören, rät Dr. Iren Schulz von der Initiative 'Schau-hin – was dein Kind mit Medien macht' auf SR 1.
14.40 Uhr
Saarbrücken bereitet sich auf Flüchtlinge vor
Die Landeshauptstadt Saarbrücken will sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vorbereiten. Oberbürgermeister Uwe Conradt sagte, "diese Menschen sind Opfer eine Aggressors. Ihnen muss geholfen werden".
Dafür soll ein eigener Stab eingerichtet werden. Conradt habe bereits beim Innenministerium um Unterstützung gebeten.
14.23 Uhr
AfD sagt Aschermittwochstreffen ab
Die saarländische AfD hat ihre Aschermittwochsveranstaltung abgesagt. Diese "wäre dem Ernst der Lage nicht angemessen", sagte der Landesvorsitzende Christian Wirth. Er forderte Russland auf, die Kampfhandlungen umgehend einzustellen und seine Truppen zurückzuziehen.
13.41 Uhr
Solidaritätskundgebung in Saarbrücken
Auf dem Tbilisser Platz vor dem Saarbrücker Staatstheater soll es um 19.00 Uhr eine Solidaritätskundgebung für die Ukraine und den Frieden in Europa geben.
Dazu haben die Jugendorganisationen mehrerer saarländischer Parteien gemeinsam aufgerufen. An dem Aufruf in sozialen Medien beteiligen sich Junge Sozialisten, Grüne Jugend, Junge Liberale und Junge Union.
13.37 Uhr
Landrat Gallo: Vorgehen Putins wird zur Existenzfrage
Der Landrat des Saarpfalz-Kreises Theophil Gallo sagte, bei Krieg in der Ukraine gehe es auch um Europa und demokratische Systeme, die der russische Präsident Putin ausschalten wolle.
Gallo ist zugleich Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Saar. Er appellierte an die polnische Regierung, ihre Haltung zur EU zu überdenken.
12.56 Uhr
Malteser schicken Hilfsgüter
Die saarländischen Malteser schicken Hilfsgüter in die Westukraine. Die Lieferung war bereits vor dem russischen Angriff geplant und enthält medizinische Hilfsgüter und Feldküchen.
12.27 Uhr
Kramp-Karrenbauer: "Haben historisch versagt"
Die frühere Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich zutiefst getroffen durch die militärische Eskalation im Ukraine-Konflikt gezeigt. "Ich bin so wütend auf uns, weil wir historisch versagt haben", schrieb die ehemalige CDU-Chefin und frühere Ministerpräsidentin des Saarlandes am Donnerstag auf Twitter.
"Wir haben nach Georgien, Krim und Donbass nichts vorbereitet, was Putin wirklich abgeschreckt hätte." Weiter schrieb sie: "Wir haben die Lehre von Schmidt und Kohl vergessen, dass Verhandlungen immer den Vorrang haben, aber man militärisch so stark sein muss, dass Nichtverhandeln für die andere Seite keine Option sein kann."
12.19 Uhr
Saar-Unternehmen rechnen mit Auswirkungen
Auch saarländische Unternehmen sind vom russischen Angriff auf die Ukraine betroffen. Vor allem Sanktionen bereiten den Firmen Bauchschmerzen. Auch die Kunden im Saarland könnten das zu spüren bekommen.
11.48 Uhr
Auch FDP sagt Aschermittwoch ab
Auch die Freien Demokraten im Saarland haben ihren traditionellen politischen Aschermittwoch kommende Woche vor dem Hintergrund des Ukraine-Konfliktes abgesagt.
11.34 Uhr
Becker: "Zeit für Solidarität"
Die Spitzenkandidatin der Saar-Grünen zur Landtagswahl Lisa Becker hat die Landesregierung aufgefordert, Hilfsmöglichkeiten für die Ukraine zu prüfen. "Meine Gedanken sind bei den Ukrainerinnen und Ukrainern. Wir dürfen die Menschen nun nicht alleine lassen", sagte Becker weiter.
11.32 Uhr
CDU sagt Aschermittwochstreffen ab
Auch die saarländische CDU hat aufgrund des Kriegsbeginns in der Ukraine ihr politisches Aschermittwochstreffen am 2. März abgesagt.
11.17 Uhr
AfD-Landesschef warnt vor Sanktionen
AfD-Landeschef Christian Wirth sagte, der Angriff sei abzulehnen. Allerdings habe es in der Vergangenheit auch Fehler von allen Seiten gegeben. Vor Wirtschaftssanktionen warnte er. Die würden vor allem Deutschland selbst treffen.
11.14 Uhr
Lutze: Angriff verletzt Völkerrecht
Saar-Linken-Chef Thomas Lutze sagte, der russische Angriff verletze Völkerrecht. Das sei auch nicht durch die Argumentation, Sicherheitsinteressen Russlands seien verletzt worden, zu rechtfertigen. Darüber müsse verhandelt werden, aber nicht wenn Menschen sterben.
10.47 Uhr
Strobel: Angriff auf freiheitliche Demokratie
Der saarländische Europaminister Peter Strobel sprach der Ukraine seine Solidarität aus. "Ein Angriff auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf die Friedensordnung Europas und unsere freiheitliche Demokratie", sagte Strobel.
"Ich verurteile die völkerrechtswidrigen Angriffe Russlands an der europäischen Grenze aufs Schärfste. Sie verletzen die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine", sagte Strobel weiter.
10.45 Uhr
Luksic: Vorgehen nicht zu entschuldigen
Saar-FDP-Landesschef Oliver Luksic verurteilte den russischen Angriff auf die Ukraine als historische Zäsur: "Dieses Vorgehen ist in keiner Weise gerechtfertigt und nicht zu entschuldigen".
Er forderte, "alle Möglichkeiten für Sanktionen" in Erwägung zu ziehen.
Die FDP sagte zudem Wahlkampf-Termine im Saarland angesichts der Lage ab.
10.42 Uhr
Saar-SPD sagt Aschermittwoch-Treffen ab
Die Saar-SPD hat ihr traditionelles Aschermittwoch-Treffen am 2. März abgesagt. Generalsekretär Christian Petry sagte, die SPD werde nicht die "pointierte Auseinandersetzung mit der politischen Konkurrenz präsentieren", während in Europa ein Angriffskrieg beginne.
SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger sagte für den heutigen Donnerstag alle Wahlkampftermine ab.
10.28 Uhr
Ministerpräsident Hans: Sind in Gedanken bei den Ukrainern
Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach von einer "Zeitenwende". "Wir hier im Saarland denken an die Menschen in der Ukraine, die jetzt unsägliches Leid erfahren. Wir denken an Millionen Frauen, Männer und Kinder in der Ukraine", teilte Hans mit.
Hans forderte "geschlossenes, entschlossenes und abgestimmtes Handeln". Auch im Saarland würden die Folgen des Krieges zu spüren sein.
09.45 Uhr
SR 3: Augenzeugin berichtet aus Kiew
09.32 Uhr
Rehlinger will sich mit potenziell betroffenen Unternehmen beraten
Der Ukraine-Konflikt hat auch Auswirkungen auf die saarländische Wirtschaft. Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) will sich heute mit potenziell betroffenen Unternehmen und den Kammern beraten. Rehlinger rechnet unter anderem damit, dass die Energiepreise weiter hoch bleiben.
Sie kritisierte Putin als "skrupellosen Aggressor". Es sei ein furchtbarer Tag für die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung.
09.21 Uhr
Saarbrücken sagt Rathaussturm ab
Als Reaktion auf den Einmarsch Russlands hat die Landeshauptstadt nach Rücksprache mit den Verantwortlichen der Fastnachtsvereine die für heute geplante Rathauserstürmung abgesagt.
"Putin-Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Ein Krieg mitten in Europa. Wir fühlen mit den Menschen in der Ukraine und können heute nicht Frohsinn walten lassen", sagte Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt.
8.08 Uhr
Air Base in Ramstein als Drehkreuz
Von der US-Air Base in Ramstein aus werden wegen des Russland-Ukraine-Kriegs gerade Truppen und Ausrüstung nach Osteuropa verlegt. Das hat die U.S. Air Force dem SWR bestätigt.
Von Kaiserslautern aus waren am Morgen zahlreiche Militär-Maschinen zu beobachten.