Tierschützer warnen vor lebenden Geschenken
Tierschützer warnen davor, Tiere zu Weihnachten zu verschenken. Sie fürchten, dass die lebenden Geschenke anschließend nicht artgerecht gehalten oder hinderlich werden. Im Saarbrücker Bertha-Bruch-Tierheim gilt bis Silvester deshalb ein Vermittlungsstopp.
Wenn das Weihnachtsfest näher rückt, klingeln bei Tierschützern die Alarmglocken. „Vor allem Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sind das klassische Weihnachtsgeschenk für Kinder“, weiß Frederick Guldner, Sprecher des Tierschutzvereins 1924 Saarbrücken und des Bertha-Bruch-Tierheims. Daran hat sich auch 2022 nichts geändert, auch wenn die Tierschützer derzeit eine verstärkte Nachfrage nach Katzen registrieren.
Um unbedachte Spontankäufe auszuschließen, gibt das Saarbrücker Tierheim in den Tagen vor Heiligabend und bis Silvester gar keine Tiere mehr ab.
Knapp 60 Hunde warten auf neue Besitzer
Zurzeit warten im Saarbrücker Tierheim knapp 60 Hunde auf neue Besitzer. Darunter seien bestimmt 20 Tiere, die im Zuge der Corona-Abgabewelle im Sommer in das Tierheim auf der Folsterhöhe gekommen seien, schätzt Guldner. Besonders im Mai, Juni und Juli seien viele Tiere abgegeben worden. Hinzu kommen circa 80 Katzen und 60 Kleintiere.
Die Gründe für die Abgabe seien dieselben, so Guldner. „Viele Halter sind einfach überfordert, weil man sich überschätzt hat mit den Aufgaben.“ Wenn Hund oder Katze dann auch noch krank werden und Tierarztkosten hinzukommen, oder wenn sie lästig werden, weil man in Urlaub fahren will, würden die Tiere einfach wieder abgegeben, so Guldner.
Abgabe wieder nach Silvester
Die Hunde, die derzeit im Bertha-Bruch-Tierheim leben, sind im Schnitt ein bis zwei Jahre alt und wenig bis gar nicht erzogen – was sich aber in diesem Alter mit Training und Hundeschule noch sehr gut nachholen lässt. Wer sich für einen der Vierbeiner interessiert, kann sich nach Silvester wieder beim Tierheim melden.