Telefonseelsorge Saar sucht ehrenamtliche Unterstützung
Immer mehr Menschen wenden sich hilfe- oder ratsuchend an die Telefonseelsorge Saar. Das Team, das überwiegend aus Ehrenamtlichen besteht, ist zu jeder Tages- und Nachtzeit für diese Menschen da. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Dafür braucht die Telefonseelsorge weitere Unterstützung. Was Interessierte mitbringen sollten.
Sie sind rund um die Uhr per Telefon, Mail oder Chat für Menschen erreichbar, die in Not sind, die Sorgen plagen oder die sich einsam fühlen und einfach nur eine Stimme hören wollen: die drei haupt- und über 70 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evangelisch-katholischen Telefonseelsorge Saar.
"Die Menschen melden sich mit den unterschiedlichsten Anliegen bei uns", erzählt Friederike Walla. Die Diplom-Psychologin ist hauptamtliche Mitarbeiterin bei der Telefonseelsorge. Häufig treibe Anrufende die Einsamkeit um. Aber auch Ängste, ausgelöst durch gesellschaftliche Krisen, und existenzielle Sorgen spielten eine große Rolle. Nicht zuletzt seien Krankheitsdiagnosen oder Liebeskummer oft ein Thema.
Ganz gleich, worum es geht – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Menschen am anderen Endes des Hörers da, sie nehmen Anteil an ihrem Kummer, aber bewerten und urteilen nicht. "Meist hilft es ihnen schon, sich ihr Leid einfach von der Seele sprechen zu können und zu wissen, dass sie gehört werden." Im Schnitt dauert ein solches Gespräch, das immer anonym bleibe, etwa 20 Minuten.
Telefonseelsorge sucht Verstärkung
Weil die Nachfrage nach den vertraulichen Beratungsgesprächen in den vergangenen Jahren zugenommen habe, ist das Team der Telefonseelsorge wieder auf der Suche nach Verstärkung. Nach den Sommerferien startet daher eine neue Ausbildungsgruppe, für die sich Interessierte ab sofort bewerben können.
"Gesucht werden Menschen, die bereit sind, sich auf die Sorgen und Nöte anderer einzulassen und Gesprächen über Einsamkeit oder Lebensfragen mit Interesse, Einfühlungsvermögen und Geduld begegnen", sagt Walla. Wichtig seien zudem Belastbarkeit, Resilienz und Selbstreflexion. "Eigene Erfahrungen mit Krisen sind sicherlich von Vorteil, um sich in die Situation anderer Menschen hineinversetzen zu können."
Bei aller Anteilnahme am Schicksal der Anderen sollten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aber stets ausreichend Distanz bewahren und sich von den Sorgen, die ihnen anvertraut werden, am Ende des Tages auch abgrenzen können, mahnt Walla.
Einjährige Ausbildung zur Vorbereitung
Auf das Ehrenamt werden Interessierte ausgiebig vorbereitet: Im Rahmen einer einjährigen Ausbildung, bei der sie sich wöchentlich treffen, werden ihnen unter anderem Gesprächsführung, Gesprächstraining sowie Methoden zur Selbstreflexion vermittelt. Erst dann geht es in die Praxis.
"Ziel ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter später in drei Tagdiensten à fünf Stunden oder einen Nachtdienst im Monat einzusetzen." Daneben gibt es Supervisionstreffen, in denen das Team seine Erfahrungen teilt und sich untereinander austauscht. Auch Fortbildungen würden regelmäßig angeboten.
Die Telefonseelsorge würde sich freuen, wenn sich vor allem jüngere Menschen für das Ehrenamt meldeten – viele Helferinnen und Helfer seien zwischen 50 und 60 Jahren. "Die Perspektiven der jüngeren Generation wären für uns eine Bereicherung". Unterstützen könnten sie dabei vor allem bei der Beratung per Chat.
Drei Informationsabende für Interessierte
Die Telefonseelsorge Saar stellt an zwei analogen und einem digitalen Infoabend die Ausbildung und die Arbeit detailliert vor.
- Am Dienstag, 7. März, 18.00 Uhr in der Volkshochschule Saarbrücken
- Am Dienstag, 14. März, 18.00 Uhr bei der Volkshochschule Homburg
- Digital am Montag, 17. April, 18.00 Uhr über die Videoplattform Zoom
Wer an einem der Abende teilnehmen möchte, kann sich an das Sekretariat der Telefonseelsorge Saar wenden:
- bewerbung@telefonseelsorge-saar.de
- Telefon: (0681) 96 86 922.
Wer die Ausbildung machen möchte, kann sich bereits jetzt schriftlich bewerben. Nach Abschluss der Bewerbungsphase finden Auswahlgespräche statt. Der neue Ausbildungskurs startet nach den Sommerferien.
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